30 Prozent weniger Food Waste bis 2030
Die EU hat sich verpflichtet, die Lebensmittelabfälle pro Kopf im Einzelhandel und beim Verbraucher bis 2030 um 30 % zu reduzieren und die Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lieferketten zu verringern. Das von der EU finanzierte Projekt WASTEWISE, das im November 2024 begonnen hat, soll zu diesen Zielen beitragen. Mit einer Laufzeit von dreieinhalb Jahren wird das WASTEWISE-Projekt mithelfen, Datenlücken im Bereich der Lebensmittelverschwendung zu schliessen und die Ökobilanz in die Bewertung der Lebensmittelverschwendung einzubeziehen.
Datenlücken zu Lebensmittelabfällen füllen
Eine der größten Herausforderungen bei der Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung ist die Quantifizierung der Lebensmittelabfälle, da es methodische Unterschiede bei der Erhebung der Daten zu Lebensmittelabfällen gibt. Dafür gibt es drei mögliche Hauptgründe: 1) Verwendung unterschiedlicher Definitionen von Lebensmittelverlusten und/oder -abfällen; 2) uneinheitliche Systemgrenzen; 3) unterschiedliche Erhebungsmethoden. WASTEWISE wird diese Probleme angehen, indem es die Datenqualität überprüft, Datenlücken identifiziert und füllt, sowie neue, detaillierte Informationen über Lebensmittelabfälle bereitstellt.
Ökobilanz der Lebensmittelverschwendung einbeziehen
Eine weitere kritische Herausforderung besteht in der Schwierigkeit, Daten über Lebensmittelabfälle mit Daten über Umweltauswirkungen zu kombinieren. WASTEWISE wird Methoden entwickeln, um die Umweltauswirkungen in die Bewertung der Lebensmittelabfälle zu integrieren. Auch die Rückkopplungs-Effekte werden berücksichtigt, die bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen entstehen. WASTEWISE wird somit einen ganzheitlicheren Blick auf die Umweltauswirkungen und Nährstoffverluste durch Lebensmittelabfälle sowie auf deren sozioökonomische und ökologische Auswirkungen ermöglichen.
Neun Institutionen aus sechs Ländern sind dabei
Das WASTEWISE-Konsortium umfasst neun Institutionen aus sechs verschiedenen Ländern. Agroscope leistet dabei einen entscheidenden Beitrag zur Erhebung detaillierter Daten der Lebensmittelverschwendung und zur Berechnung der Umweltwirkungen der Lebensmittelabfälle und -verluste europaweit. Der Einbezug von Nährstoffverlusten und Ernährungsaspekten ermöglicht eine vollständigere Ermittlung der Umweltwirkungen.