Der Start des neuen akademischen Jahres am 4. September ist dem Thema “Shaping Sustainable Futures” gewidmet. Was brauchen wir auf unserem Weg in eine nachhaltige, grüne Zukunft und wie passt die Forschung von Wageningen University & Research (WUR) dazu?

Sjoukje Heimovaara, Vorstandsvorsitzende der WUR, versucht, die Herausforderungen in den Bereichen Klima, biologische Vielfalt und Ernährung aus der Vogelperspektive zu betrachten. Sie ist der Meinung, dass es wichtig ist, hinauszuzoomen und nach vorne zu schauen, berichtet WUR. „In der Gesellschaft sehe ich oft eine Fokussierung auf ein Thema, wohingegen eine nachhaltige Zukunft erfordert, dass alle Aspekte unseres Lebensmittelsystems, d.h. Produktion und Konsum, und der grüne Lebensraum zusammenkommen. Wir brauchen einen Kompass, eine grüne Vision für die Zukunft. Wir wollen zeigen, dass eine attraktive, nachhaltige Zukunft möglich ist. An der WUR profitieren wir von den Perspektiven der verschiedenen Disziplinen und der einzelnen Forscher.“

Ken Giller teilt seine Ansichten zu den Konzepten der gemeinsamen Nutzung von Land und der sparsamen Nutzung von Land. Sollten wir die Nahrungsmittelproduktion auf kleinen Flächen intensivieren und der Natur Land überlassen? Oder sollten wir Landwirtschaft und Natur in weniger intensiven Formen der Landwirtschaft miteinander verbinden? Die Antwort auf diese Frage hänge von der Disziplin ab, aus der heraus man die Angelegenheit betrachte. Giller verdeutlichte diese Komplexität und zeigte anhand vieler Beispiele aus der Praxis, dass beides notwendig sei.

Kompass Nachhaltigkeit

Kompass Nachhaltigkeit

Image: Coloures-Pic/AdobeStock

Ingrid de Zwarte erklärt, was wir aus der Geschichte der Hungersnot für eine Zukunft mit genügend Nahrung für alle lernen können. Ihr Blickwinkel ist die Rolle des Konflikts. Diese Sichtweise helfe, das falsche Dilemma zu entlarven, dass eine nachhaltigere Gestaltung des globalen Ernährungssystems die Ernährungssicherheit gefährdet. Diese Perspektive sei weniger bekannt, aber entscheidend, wenn man einen Dialog über diese Art von Dilemma führen will, sagt Heimovaara.

Jeroen Candel, beleuchtete einen Aspekt, der nach Ansicht von Heimovaara noch nicht genügend Beachtung gefunden hat: die Bedeutung der Lebensmittelpolitik. Auch hier gebe es ein großes Dilemma. Inwieweit wagen wir es, die Lebensmittelpolitik auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft einzusetzen? Candel zeigte deshalb auf, wie sich das Thema Ernährung in der politischen Arena bewege und wie die Bürgerinnen und Bürger darauf Einfluss nehmen können.