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Gemäß Medienberichten verkauft die Migros bald hauseigene Peperoni, Tomaten und Gurken aus dem Wallis. Produziert werden sie in einem Gewächshaus in Collombey-Muraz, das über zwei Etappen eine Fläche von 20 ha einnehmen wird. Der VSGP beurteilt das Projekt kritisch.

Mit dem eigenen Gewächshaus geselle sich die Migros zu den Gemüsegärtnern und steige in den Schweizer Peperoni-Markt ein. Dieser wird vom Import dominiert. Rund 97 % der Peperoni stammen aus dem Ausland. Die einheimische Produktion habe keinen Grenzschutz und könne preislich mit der europäischen Konkurrenz nicht mithalten. Das Problem scheine auch die Migros erkannt zu haben und wolle in der zweiten Etappe Flächen für die Produktion von Tomaten und Gurken errichten, heißt es weiter.
Damit wird die Migros zur Konkurrentin für einheimische Produzenten, erklärt Matija Nuic, Direktor VSGP. 'Ab Juni haben wir eine Vollversorgung an Tomaten. Der Markt ist gesättigt. Eine zusätzliche Produktion in diesem Ausmaß würde den Markt erheblich belasten.'
Angesichts der hohen Anforderungen an die Raumplanung überrasche die Tatsache, dass die Migros die Genehmigung für den Bau des Gewächshauses erhalten habe. Gute und nachhaltige Projekte aus der Gemüsebranche scheitern bisweilen an den notwendigen Bewilligungen.
Der VSGP bedauere, dass beim Aufgleisen des Projekts keine Zusammenarbeit zwischen der Migros und den Schweizer Gemüsegärtner stattgefunden habe – andere Abnehmer haben diesen Weg bevorzugt. Mit Blick auf die Energiestrategie der Migros ab 2026 sei die Branche zunehmend verunsichert.