Für die aktuelle Untersuchung wurde die Plastikverpackungsquote bei Äpfeln, Gurken, Karotten, Paprika und Tomaten erhoben. Insgesamt wurden rund 1.700 Artikel aus 56 Filialen von 13 Lebensmittelketten in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg geprüft. Obwohl Händler und Hersteller Verbesserung gelobten, liegt der aktuell erfasste Plastikanteil laut VKI bei 57 % (2019: rund 61 %). Wie bereits in den vergangenen beiden Jahren ist das „Plastikgefälle' zwischen den jeweiligen Händlern enorm. Die Plastikquote reicht von 14 % beim Bio-Anbieter denn's bis hin zu 76 % beim Schlusslicht Penny.
Positiv sei, dass zwei Handelsunternehmen ihre Plastikquote seit Beginn der Erhebung 2019 merklich verringert haben: Interspar (von 65 % auf 48 %) und Nah & Frisch (von 55 % auf 41 %). Auch bei Hofer und Lidl sei eine Verbesserung sichtbar: bei Lidl von 77 % auf 65 %, bei Hofer von 79 % auf 70 %. Allerdings befinde sich die Plastikquote bei beiden Discountern nach wie vor auf hohem Niveau. Wenig oder keine Veränderung gab es dagegen bei ADEG, Billa, Billa Plus (Merkur), Penny und Unimarkt, deren Plastikquote zwischen 58 % und 76 % liege, heißt es weiter. Eine deutliche Zunahme an Plastikmüll gab es dagegen bei Etsan (um 9 Prozentpunkte auf 47 %).
„Es ist erfreulich, dass es zumindest bei einigen Unternehmen eine spürbare Verringerung des Plastikanteils bei Obst- und Gemüseverpackungen gibt“, resümiert VKI-Projektleiterin Birgit Beck. „Doch letztlich ist das eine Minderheit. Es ist bedauerlich, wenn Unternehmen zwar Besserung bei der Reduktion von Plastikmüll geloben, die Fakten aber eine andere Sprache sprechen. Dabei wäre es angesichts der immer dringlicher werdenden Klima- und Umweltkrise wichtig, das Aufkommen an Plastikmüll weitestgehend zu reduzierend und angekündigten Maßnahmen endlich Taten folgen zu lassen.“