VIP setzt eigenen Angaben zufolge auf die nächste Generation, um der Obstbauwirtschaft im Vinschgau eine erfolgreiche Zukunft zu sichern. Der Verband rückt das Thema junge Mitarbeitende in den Mittelpunkt seiner strategischen Ziele.
„Um weiterhin ein verlässlicher Partner für unsere Produzenten und Kunden zu sein, müssen wir die Herausforderungen des Klimawandels und des Arbeitskräftemangels angehen“, erläutert VIP-Direktor Martin Pinzger. „Es wird immer schwieriger, Menschen zu finden, die bereit sind, in der Landwirtschaft zu arbeiten. Das betrifft Arbeitskräfte in jedem Bereich – auch Fachleute, die Verantwortung in den Betrieben übernehmen wollen. Wenn wir heute nicht handeln, um unsere Arbeit und unser Umfeld attraktiver zu gestalten, könnten diese Probleme unsere Branche in Zukunft ernsthaft gefährden.“
Martin Pinzger hebt hervor, dass VIP trotz dieser Herausforderungen gut aufgestellt ist: „Unsere kleinen Familienbetriebe können den Arbeitskräftemangel besser bewältigen als größere Betriebe, weil sie viele Aufgaben selbst erledigen und nur in der Erntezeit Unterstützung von außen benötigen. Auch das breite Sortenspektrum im Vinschgau unterstützt die Mitglieder von VIP, die Apfelernte über mehrere Monate hinweg bestmöglich zu managen. Im Vinschgau bewirtschaften 1.600 Obstbaubetriebe eine Gesamtanbaufläche von 5.200 ha, also jeder Bauernhof im Durchschnitt nur etwas mehr als 3 ha.“
„Um den Obstbau auch in Zukunft erfolgreich zu gestalten, müssen wir junge Menschen dafür gewinnen, sich zu engagieren – auch wenn der Apfelanbau trotz aller Innovationen, technischen Hilfsmittel und künstlicher Intelligenz eine anspruchsvolle und herausfordernde Aufgabe bleibt“, erklärt der VIP-Direktor.
VIP kann den jungen Menschen ein spezialisiertes und strukturiertes Umfeld bieten, in dem zukunftsfähige Landwirtschaft betrieben werden kann. „Wir sind in der Lage, uns flexibel und schnell an die Marktveränderungen anzupassen und die Marktchancen für unsere Mitgliedsbauern zu nutzen. Wir haben eine positive Entwicklung des europäischen Marktes beobachtet, die zu einer kontinuierlichen Ausweitung der inländischen Produktion und einer Steigerung des Verkaufs von europäischen Äpfeln im Sommer geführt hat. Dadurch sind die Importmengen aus der Südhalbkugel schrittweise zurückgegangen“, erläutert Martin Pinzger. Außerdem seien die Apfelanlagen zunehmend besser geschützt, dank Frostschutzbewässerung, Tropfbewässerung, Hagelschutznetzen und allem, was die moderne Technik heute der landwirtschaftlichen Produktion bieten kann.
Mit größter Aufmerksamkeit verfolge VIP auch die Veränderungen im Vertrieb, bei denen die großen Einzelhandelsketten und zunehmend auch Discounter eine zentrale Rolle spielen: „Wir passen uns ihren Anforderungen sowohl im Sortiment als auch im Service stetig an.“
Mit Blick auf die Zukunft und der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit für Mitglieder und Kunden setze VIP auch auf Allianzen innerhalb des Apfelsektors: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns nicht allein bewegen, sondern in einem großen genossenschaftlichen System, in dem sich die große Mehrheit des italienischen Apfelsektors wiederfindet. Wir alle haben ähnliche Herausforderungen zu bewältigen. Daher stützen wir uns auf die Zusammenarbeit mit den Erzeugerorganisationen und wollen unsere Verbindungen rund um den Verband der italienischen Apfelproduzenten Assomela in Zukunft weiter stärken“, erläutert Martin Pinzger.
Ein weiteres Merkmal des Anbaugebietes Vinschgau, das besonders für junge, umweltbewusste Menschen von Interesse sei, sei sein Streben nach Nachhaltigkeit und der Förderung des Bio-Anbaus: „Wir glauben fest an die Zukunft des biologischen Apfelanbaus, und VIP ist in Europa der Marktführer in Bezug auf Menge, Qualität und Service“, betont der VIP-Direktor. „Trotz einer herausfordernden Produktionsphase setzen wir weiterhin auf den Bio-Anbau und vertrauen in dessen Erfolg.“