VIP trat mit fast vollzähligem Vertriebsteam in Berlin auf und bestätigte damit, dass die FRUIT LOGISTICA eine äußerst wichtige Messe für den Verband der Vinschger Obst- und Gemüseproduzenten ist. Der Verband aus dem Vinschgau umfasst 1.500 Mitgliedsbauern und 5.300 ha Anbaufläche, so VIP.

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Martin Pinzger, VIP-Direktor (l.), und Kurt Ratschiller, Vertriebsleiter bei VIP

Image: VIP

Seine Erwartungen an den Messeauftritt wurden nicht enttäuscht: VIP traf sich während der Messe mit zahlreichen bestehenden und potentiellen Geschäftskunden zu wertvollen Gesprächen. Während die Fachmesse Fruit Attraction in Madrid am Beginn der Saison zum idealen Zeitpunkt stattfindet, um mit den Kunden über das Verkaufsprogramm zu sprechen, bietet die FRUIT LOGISTICA in Berlin die entscheidende Gelegenheit, anhand der aktuellen Lagerbestandsdaten die Programme für die zweite Saisonhälfte festzulegen.

Marktentwicklung und Perspektiven

Kurt Ratschiller, Vertriebsleiter bei VIP, analysiert die Marktlage: „Die Verkaufskampagne starteten wir mit den durchschnittlichen Verkaufszahlen der letzten Jahre. Seit Dezember zeigen sich die Märkte dynamischer und in Europa haben wir eine beruhigende Lagerbestandssituation. Obwohl die Ernte umfangreich ausgefallen ist,  eröffnen uns Sorten wie Gala neue Marktchancen. Daher blicken wir optimistisch auf die zweite Hälfte der Saison. Die Erntemenge der Vinschger Hauptsorte Golden Delicious ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken und Kaliber 80+ sind am Markt sogar selten geworden.”

Cosmic Crisp® hat einen vielversprechenden Start hingelegt: „Die neuen Sorten sind echte Zugpferde, um auf die sich wandelnden Verbrauchertrends zu reagieren. Die Wachstumsentwicklung bei unseren Clubsorten bestätigt dies”, erläutert Kurt Ratschiller. In Deutschland richten sich die Erwartungen von VIP vor allem auf die zweite Saisonhälfte, wenn die Nachfrage insbesondere nach Kanzi®, Braeburn und Jonagold steigen dürfte.

„Im Bio-Segment, in dem Deutschland der wichtigste Markt für VIP ist, bleibt die Produktion stabil und die Preise sind gut”, so der VIP-Vertriebsleiter.

Die Herausforderungen

Die Treffen auf der FRUIT LOGISTICA boten VIP die Gelegenheit, das allgemeine Marktszenario für Äpfel eingehend zu analysieren. Dazu äußert sich VIP-Direktor Martin Pinzger, der ebenso in Berlin vor Ort war: „Wir bewegen uns in einem globalen Umfeld und auch wenn der Markt unsere Strategie bestätigt, müssen wir unseren Fokus auf die Produktion legen, denn dort liegen die größten Herausforderungen. Diese betreffen vor allem das Klima, die Kosten, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und den Einstieg junger Menschen in den Apfelanbau. Damit verbunden besteht das Risiko eines Rückgangs bei den Anbauflächen: ein Problem, das wir im Vinschgau bisher vermeiden konnten.” 

Europäische Studien zeigen, dass das Marktgleichgewicht in der EU bei etwa 11 Mio t Äpfeln liegt, bei einer maximalen Produktion von 11,4 Mio t. „Glücklicherweise bleiben wir in diesem Jahr mit 10,2 Mio t unter der Maximalproduktion, davon sind rund 4 Millionen Tonnen für die Industrie und 6 Mio t bis 7 Mio t für den Frischverzehr bestimmt. Auch die weltweite Produktion bleibt seit vier Jahren stabil”, erläutert Martin Pinzger.

Der Konsum muss gesteigert werden. Laut EU-Schätzungen könnte der Pro-Kopf-Verbrauch in Europa bis 2035 auf 15 kg Äpfeln pro Person steigen – gegenüber den aktuellen 14 kg. „Unser Wachstumspotenzial liegt insbesondere in der stetigen Verbesserung unserer bereits hohen Produktqualität sowie in der Förderung neuer Premium-Sorten”, so der VIP-Direktor.

Die Stärken von VIP

„Unsere Äpfel aus dem Vinschgau weisen eine  hervorragende Qualität auf und auch in anderen Bereichen haben wir im Vergleich zum allgemeinen Marktumfeld mehrere Vorteile. So bietet der Obere Vinschgau weiterhin Wachstumspotenzial für Anbauflächen. Zudem eröffnen wir jungen Menschen attraktive Perspektiven innerhalb des geschützten Systems einer Genossenschaft. Dank der allmählichen Vergrößerung der Betriebe können wir zudem effizientere Betriebsstrukturen schaffen”, erklärt VIP-Direktor Martin Pinzger.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Importe von Äpfeln nach Europa seit einem Jahrzehnt rückläufig sind. Das eröffnet VIP zusätzliche Marktchancen. Mit diesen starken Fundamenten blickt VIP optimistisch in die Zukunft.