Verpackungen schützen Früchte auf ihrem Weg zum Verbraucher. Viele Innovationen auf der FRUIT LOGISTICA zielen auf ein besseres Recycling – auch um neuen EU-Richtlinien zu entsprechen.

Francesca Zanovello, GrammaPlastic

Francesca Zanovello, GrammaPlastic

Image: Messe Berlin

Fast 190 kg Verpackungsabfall produziert jeder Europäer im Durchschnitt. Damit sich diese Menge reduziert, hat die Europäische Union jüngst neue Regelungen beschlossen. Sie sehen u.a. vor, dass bis 2040 rund 20 % weniger Plastikverpackungen anfallen. Erreicht werden soll das unter anderem durch ein Verbot leichter Plastiktüten für loses Obst und Gemüse, sofern sie nicht aus hygienischen Gründen erforderlich sind oder Lebensmittelverschwendung vermeiden. Ab 2030 sollen Verpackungen zudem grundsätzlich recycelbar sein.

Am Stand von GammaPlastic (Halle 4.2, A02) zeigt Kundenbetreuerin Francesca Zanovello anhand einer Vielfalt bunt bedruckter Papiertüten, wie gut nachhaltige Verpackungen aussehen können. Ein eigenes Designteam entwirft die Motive. Sie werden vor allem in der Trauben- und Kirsch-Saison nachgefragt. Doch nicht nur die Papiertüten lassen sich wiederverwerten. Im Sortiment sind auch Beutel und Pappschalen mit Abdeckfolien aus kompostierbaren Kunststoffen. Francesca Zanovello beobachtet eine wachsende Nachfrage nach recycelbaren Materialien, vor allem bei Kundinnen und Kunden aus Österreich und Frankreich. Sie führt das auf nationale Bestimmungen zur Abfallvermeidung zurück, die perspektivisch durch das EU-Recht vereinheitlicht werden sollen.

Innovativ verpackt

Ein Trend zu Papier zeigt sich auch bei den zahlreichen Innovationen, die Unternehmen in den FRUIT LOGISTICA Spotlights präsentieren. So stellt Vilpak (LINK www.vilpak.lt/de ) (Halle 21, Stand C-24 ) auf der FRUIT LOGISTICA 2024 als Weltpremiere eine Schale aus Papier vor, die sich für Salate, Obst und Gemüse eignet. Der Inhalt bleibt frisch und wird optisch aufgewertet. Speziell auf die besonderen Eigenschaften von Pilzen ist die Verpackung MULTIVAC TopWRAP™ (Halle 2.1, Stand A-10) zugeschnitten. Die Kartontrays mit transparenten Cellulose-Etiketten sind komplett frei von Kunststoff. Aber auch, wenn Folienetiketten mit Sichtfenstern verwendet werden, liegt der Kunststoffanteil bei maximal zehn Prozent. Nach der Nutzung lässt sich die Verpackung problemlos für die verschiedenen Recyclingkanäle trennen. Auf Hanf als Bestandteil seiner Verpackungen setzt das Unternehmen Cartomat (LINK www.cartomat.de) (Halle 2.1, Stand C-11). Die Fasern der schädlingsresistenten Nutzpflanze lassen sich mehrfach recyceln und werten den Rohstoff Papier auf. Das carto hemp craftpaper® ist sowohl zug-, reiß- als auch nassfest.

Auch für die Forschung sind umweltverträgliche Verpackungen ein Thema. Das zeigte der Vortrag von Vinay Kumar, Leiter des Forschungsteams von VTT Technical Research Center Finland, im Future Lab über sein Projekt F3 Films for Future. Mit seinem Team und der Unterstützung zahlreicher Industriepartner arbeitet er an der Entwicklung eines biologisch abbaubaren Zellulosefilms. Er könnte die Abdeckfolie auf Pappkartons ersetzen und direkt mit ihnen recycelt werden – eine Entlastung für die Unternehmen und die Umwelt.