Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) verzeichneten im ersten halben Jahr 2017 einen arbeitstäglich bereinigten Zuwachs der abgesetzten Menge um 2,7 Prozent. In absoluten Zahlen gemessen setzten die Hersteller von Januar bis Juni 3,89 Milliarden Quadratmeter Wellpappe ab. Das sind über 100 Millionen Quadratmeter mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Besonders wachstumsstark für die Branche ist (in der arbeitstäglich bereinigten Betrachtung) das zweite Quartal verlaufen. Von April bis Juni erzielten die VDW-Mitglieder einen Zuwachs von 5,6 Prozent, während im ersten Quartal die Rate (arbeitstäglich bereinigt) nur 0,1 Prozent betrug. „Der Trend zeigt nach oben und verfestigt sich“, sagt VDW-Geschäftsführer Dr. Oliver Wolfrum. „Die gute Konjunktur, die optimistischen Wirtschaftsprognosen und die anhaltend starke Binnennachfrage wirken sich positiv auf den Bedarf an Wellpappenverpackungen aus.“ Wolfrum zufolge wird über ein Drittel der produzierten Wellpappe allein für die Verpackung von Nahrungs- und Genussmitteln eingesetzt.
Belastend für die Unternehmen wirkt sich allerdings der enorme Kostendruck aus. Seit Jahresbeginn hat sich das Wellpappenrohpapier, der mit Abstand wichtigste Rohstoff der Branche, drastisch verteuert (siehe Grafik). Zwar seien auch die durchschnittlichen Abgabepreise für Wellpappe in den vergangenen Wochen leicht gestiegen. „Aber das konnte die angespannte Situation unserer Mitglieder nicht grundlegend ändern“, so Dr. Wolfrum. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Hersteller von Wellpappenerzeugnissen ihre Preise in der nächsten Zeit erneut anheben werden, um eine weitere Verschlechterung ihrer Ertragslage zu vermeiden.