Die valencianische Agrarorganisation La Unió befürchtet, dass valencianisches Sommerobst zu einem rein symbolischen Produkt werden könnte und stützt sich dabei auf die vom valencianischen Landwirtschaftsministerium veröffentlichten Daten über die diesjährige Kampagne. Ungünstige Wetterbedingungen im Frühjahr mit anhaltendem Regen und niedrigen Temperaturen sowie ein Winter ohne Kältestunden haben zu einem deutlichen Ernterückgang geführt.
Die valencianische Produktion von Aprikosen, Pfirsichen, Pflaumen und Kirschen liegt in dieser Saison mit etwa 25.000 t bei 65 % des Durchschnitts der vergangenen Kampagnen und 66 % niedriger als im Jahr 2021, nicht eingeschlossen Nektarinen.
Bei Pfirsichen war der Produktionsrückgang von etwa 50 % im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre alarmierend. Bei Pflaumen waren es 67 % weniger. Aprikosen erreichten nur 25 % der durchschnittlichen Ernte der vergangenen fünf Jahre. Bei Kirschen ist bestenfalls ein Rückgang um 59 % zu verzeichnen, in Einzelfällen sogar um bis zu 100 %.
Neben dem witterungsbedingten Produktionsrückgang wurde laut La Unió die Sharka-Krankheit, die bisher nur bei Aprikosenbäumen aufgetreten ist, auch bei Pfirsichbäumen in Carrícola (Vall de Albaida) festgestellt.
LA UNIÓ ist sich bewusst, dass Sharka in der EU nicht als Quarantänekrankheit gilt und die zu ergreifenden Maßnahmen daher an Bedingungen geknüpft sein könnten, aber der Ernst der Lage und die Tatsache, dass man sich am Anfang der Infektion befinden, erfordern ein schnelles und energisches Handeln. In diesem Sinne hat sie das regionale Landwirtschaftsministerium bereits aufgefordert, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. La Unió: “Für die Produzenten ist die Bilanz der Sommerobstkampagne eher negativ ausgefallen. In den Regalen hat sich das Obst zwar gut verkauft und einen höheren Preis als in der vergangenen Saison erzielt, aber durch den erheblichen Anstieg der Produktionskosten ist das nicht bei ihnen angekommen.” La Unió/d.s.