Welchen Mehrwert bringt eine automatische Dokumentation der Pflanzenschutzmaßnahmen im Kartoffelbau? Dieser Frage gehen die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA) und die Fachhochschule Kiel in einem gemeinsamen Projekt nach. Finanziell unterstützt wird das Vorhaben von der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, eine ganzheitlich digitale Dokumentation am Beispiel des Pflanzenschutzes zu erarbeiten und anschließend die Praxistauglichkeit in zwei Kartoffelbaubetrieben zu erproben.
„Die Dokumentation von Maßnahmen, sei es um gesetzliche Vorgaben oder die Anforderungen vertraglicher Kriterien zu erfüllen, ist für die Kartoffelwirtschaft nichts Neues“, so der Vorsitzende der UNIKA-Fachkommission Technik, Dr. Rolf Peters. „Vielfach werden die Daten noch manuell eingegeben. Digitale Lösungen könnten jedoch dabei helfen den Dokumentationsaufwand zu reduzieren“, ist Dr. Peters überzeugt. „In unserem Projekt soll ein möglichst weitgehender Verzicht auf die händische Dateneingabe realisiert werden. Gleichzeitig wird über im Hintergrund ablaufende Routinen, bspw. die Nutzung von aktuellen Pflanzenschutzmitteldatenbanken unter Berücksichtigung der schlagspezifischen Rahmenbedingungen (wie z.B. Saumstrukturen, Gewässer, Hangneigung), eine deutliche Reduktion des Dokumentationsaufwandes angestrebt.“
Der Grad der Digitalisierung in den Betrieben ist sehr unterschiedlich. „Wir arbeiten in unserem Projekt daher mit zwei Betrieben zusammen, die sich in ihren Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung unterscheiden“, so Prof. Dr. Yves Reckleben, der das Vorhaben für die Fachhochschule Kiel betreut. „Mit dem Projektansatz wollen wir am konkreten Beispiel des Pflanzenschutzes im Kartoffelanbau sowohl die technische Umsetzbarkeit als auch deren einfache Integration in die betrieblichen Arbeitsabläufe dokumentieren“, erläutert Prof. Dr. Reckleben. „Am Ende soll aufgezeigt werden, ob bzw. welchen Mehrwert digitale Lösungen bei der Dokumentation und Datenbereitstellung im Bereich Pflanzenschutz bieten können. Der Nutzen für die Praxis steht dabei immer im Vordergrund.“
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