Aufgrund der schwachen europäischen Ernte besteht eine hohe Nachfrage nach ungarischen Äpfeln, was einen Preisanstieg erwarten lässt, teilt EastFruit mit.
Nach den Prognosen des ungarischen Obst- und Gemüseverbandes FruitVeB wird die diesjährige Apfelernte deutlich unter der letztjährigen von 472.000 t liegen. Erwartet werden demnach nur 330.000 t, was das zweitschwächste Ergebnis der letzten zehn Jahre ist.
Es werde, so die Mitteilung, immer schwieriger, den heimischen Apfelkonsum zu befriedigen, da die Produktion von Speiseäpfeln leicht rückläufig sei und die Menge an Industrieäpfeln deutlich sinke. Die erwartete Ernte von Speiseäpfeln liegt bei etwa 90.000 t bis 100.000 t, was nicht ausreichen wird, um die Inlandsnachfrage von 110.000 t zu decken. Bei den Industrieäpfeln sei Situation noch kritischer: Die erwartete Ernte von 230.000 t bis 240.000 t decke nicht die volle Kapazität der heimischen Verarbeitungsindustrie.
Aufgrund der Knappheit in Europa und der hohen Nachfrage wird mit einem Preisanstieg auf dem Apfelmarkt gerechnet. Der Preis für Speiseäpfel könnte um 10 % bis 15 % steigen, während die Erzeugerpreise um 25 % bis 35 % steigen könnten. Bei Industrieäpfeln wird ebenfalls ein erheblicher Preisanstieg erwartet, die Eröffnungssaisonpreise könnten bei über 80 HUF pro Kilogramm liegen.
Auf dem Inlandsmarkt könnte die polnische, österreichische und tschechische Nachfrage die Preise weiter in die Höhe treiben, da diese Länder eine große Menge ungarischer Äpfel kaufen. Sollte der heimische Markt mit den ausländischen Preisen nicht mithalten können, bestehe die Gefahr, dass eine große Menge Äpfel exportiert werde, was zu einer Verknappung des heimischen Angebots führen könnte.
Der ungarische Apfelmarkt steht daher in dieser Saison vor großen Herausforderungen, und auch die Verbraucher werden den Preisanstieg zu spüren bekommen. Laut FruitVeB ist mit höheren Preisen statt der in früheren Saisons üblichen Discountpreise zu rechnen, was die Spannung auf dem Markt weiter erhöhen könnte.