Das wäre laut USDA aufgrund von Frostschäden im Frühjahr in Izmir und Konya ein Minus von 54.000 t im Vergleich zu 2020/21. Das nationale türkische Statistikamt war Ende April aufgrund des vergleichsweise warmen Winters noch von einem Plus ausgegangen.
Die Exporte waren in den vergangenen beiden Jahren aufgrund neuer Exportmärkte gestiegen. Für das Wirtschaftsjahr 2021/22 schätzt USDA, dass die Ausfuhren aufgrund des Produktionsrückgangs im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 78.500 t zurückgehen werden. Der Zugang zu den Exportmärkten Russland und EU-Länder wurde in den vergangenen Jahren ausgebaut. Deutschland (25.894 t), Russland (29.599 t) und der Irak (7.243 t) waren 2020/21 die wichtigsten Absatzmärkte. Zudem wurden 1.384 t Süßkirschen nach China exportiert. Aufgrund der Pandemiebeschränkungen Chinas im Geschäftsjahr 2021/22 sei jedoch mit einem Rückgang der Kirschenausfuhren nach China zu rechnen.
In der Türkei werden mehr als 100 Süßkirschensorten angebaut. Die Sorte 0900 Ziraat, auch als türkischer Napoleon bekannt, ist die beliebteste Sorte, da sie die von den Exportmärkten geforderten höheren Qualitätsmerkmale erfüllt. Die Erzeuger haben jedoch begonnen, neue Sorten wie Sweet Heart, Celeste, Early Lory, Kordia, Regina, Sam und Sunburst in ihr Portfolio aufzunehmen, da die Nachfrage in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Denn u.a. sollen die Ausfuhren von Süßkirschen nach China weiter ausgebaut werden. Die Anbaufläche für Süßkirschen wird 2021/22 vermutlich bei rund 82.700 ha liegen, bei Sauerkirschen rechnet USDA mit 20.600 ha.