Während Pflanzen nützliche Bakterien weitgehend an die nächste Generation weitergeben, variieren Beschaffenheit und Struktur der Pilz- und Bakteriengemeinschaften des Apfels zum Zeitpunkt der Erntereife von Region zu Region und sind stark vom geografischen Standort und den vorherrschenden klimatischen Bedingungen sowie der Bewirtschaftungspraxis abhängig. Das fanden Forschende des Instituts für Umweltbiotechnologie der TU Graz in einer internationalen Studie zur Zusammensetzung und allfälliger lokaler Unterschiede eines Mikrobioms auf und in der Apfelfrucht mit der Sorte Royal Gala heraus.
Insbesondere die Pilzvielfalt der Früchte ist signifikant standortabhängig und legt einen Zusammenhang zu Art und Häufigkeit von Nachernteerkrankungen nahe. erklärt: „Bei aller regionalen Unterschiedlichkeit der Mikrobiom-Gemeinschaft des ‚Royal Gala'-Apfels, konnten wir im weltweiten Vergleich ein sogenanntes ‚Kern‘-Mikrobiom identifizieren, das Früchte auf der ganzen Welt gemeinsam haben. Dieses globale ‚Kern‘-Mikrobiom ist durch mehrere nützliche mikrobielle Indikatoren repräsentiert und macht einen Gutteil der mikrobiellen Gemeinschaft der Frucht aus“, erklärt Ahmed Abdelfattah, Marie Curie Postdoc-Fellow der TU Graz und Erstautor der Studie.
Die Ergebnisse legen einen weiteren Grundstein für neue Ansätze zur Verbesserung der Fruchtqualität und -gesundheit des Apfels. Weiter bilden die Ergebnisse die Grundlage für Untersuchungen komplexer mikrobieller Interaktionen auf der Oberfläche dieser Früchte. Die Studie, die auch am Beispiel Ölkürbis durchgeführt wurde, unterstreicht die Bedeutung des Mikrobioms für Gesundheitsfragen von der Kulturpflanze im Agrarökosystem bis zum Menschen, der die Lebensmittel konsumiert. Gleichzeitig eröffnen sich neue Wege zum Mikrobiom-Management für eine umweltfreundliche Kontrolle von Schaderregern.