Der Verzehr von Obst und Gemüse wirkt sich positiv auf die Darmflora beim Menschen aus.
Dies ist das Ergebnis einer Metastudie, die ein Forschungsteam rund um Phd Wisnu Adi Wicaksono und Prof. Gabriele Berg vom Institut für Umweltbiotechnologie der Technischen Universität (TU) Graz erstellt hat. Dabei erbrachten sie den Nachweis, dass Obst und Gemüse die Bakteriendiversität im menschlichen Darm steigert. Die pflanzlichen Mikroorganismen aus Obst und Gemüse könnten zum menschlichen Mikrobiom beitragen. Maßgeblich seien dabei die Häufigkeit des Obst- und Gemüseverzehrs und die Vielfalt der verzehrten Pflanzen. Insbesondere die frühe Kindheit stellt laut den Studienautoren ein Zeitfenster für die Besiedlung mit pflanzenassoziierten Bakterien dar. Die Mikroorganismen pflanzlichen Ursprungs verfügten über probiotische und gesundheitsfördernde Eigenschaften, die ebenfalls aufgezeigt worden seien.
Milliarden Sequenzen ausgewertet
Um feststellen zu können, dass der Verzehr von Obst und Gemüse mitsamt ihrer Mikrobiome auch wirklich zu Veränderungen im Darmmikrobiom führt, erstellte das Team zunächst einen Katalog mit Mikrobiomdaten aus Früchten und Gemüse, um so deren Bakterien zuordnen zu können. Diese glichen sie mit öffentlich verfügbaren Daten aus zwei Studien zur Darmflora ab. Das Projekt TEDDY betrachtete anhand einer Langzeitstudie die Entwicklung bei Babys, während das American Gut Project die Darmflora von Erwachsenen studierte. Beide Projekte erhoben dafür auch Daten zur Nahrungsaufnahme der Probanden. Insgesamt standen den Forschenden dadurch Metagenom-Daten aus rund 2.500 Stuhlproben zur Verfügung. Jede davon enthielt zwischen ein und zehn Millionen Sequenzen – ausgewertet wurden also mehrere Milliarden Sequenzen. Anhand dieses umfangreichen Datensatzes ließ sich das Vorhandensein der Obst- und Gemüse-Mikroflora im Darm nachweisen. AgE