Das nichtthermische Trocknen gilt als bevorzugte Methode, um Obst haltbar zu machen und gleichzeitig Nähr- und Aromastoffe zu erhalten. Mit einem neuen Verfahren wollen Forscher der schweizer Empa-Akademie nun eine energieeffizientere, schnellere und schonendere Vorgehensweise etablieren.
Beim nichtthermischen konvektiven Trocknen von Lebensmitteln mit Hilfe großer Ventilatoren bestand bislang das Problem, dass es viel Zeit und Energie benötigte. Der sogenannte Ionenwind funktionierte bislang zwar im kleinen Maßstab, scheiterte aber beim Hochskalieren auf Industriemaßstab. Empa-Forscher haben nun eine energieeffizientere Trocknungsanlage entwickelt, die auf Ionenwind basiert und sich für die Industrieanwendung eignet.
Dazu legten Empa-Forscher Thijs Defraeye und sein Team die zu trocknenden Lebensmittel nicht wie bisher auf eine Platte, sondern verwendeten ein Gitter. „Das ist jetzt keine ‚Rocket Science‘, aber bis jetzt hat noch niemand diese Anpassung bei der Trocknung mittels Ionenwind in Betracht gezogen“, meint der Empa-Forscher. Was nach einer kleinen Änderung klinge, mache einen riesigen Unterschied. Das Wasser könne nun an allen Seiten des Gemüses und der Früchte entweichen, wodurch die Lebensmittel doppelt so schnell trockneten wie auf einer undurchlässigen Oberfläche. Vor allem würden Früchte und Gemüse aber auf dem Gitter durch den Ionenwind einheitlicher getrocknet.