Nach einigen Jahren, in denen sich die Entwicklung auf neue Märkte im Osten konzentriert hat, könnten die USA und Kanada das nächste große Ziel für südafrikanische Trauben sein, berichtet Südafrika-Korrespondent Fred Meintjes.
Es sei ein ernüchternder Gedanke, dass 1986 - bevor der US-Senat Strafmaßnahmen gegen die Apartheidpolitik Südafrikas, einschließlich des Obstsektors des Landes, verhängte - das Land jährlich mehr als 6 Mio Kartons in Nordamerika verkaufte. Als die Sanktionen acht Jahre später aufgehoben wurden, hatte Südafrika bei den meisten seiner Obstkategorien große Schwierigkeiten, vor allem den US-Markt wieder zu erobern.
Es gibt nur eine Ausnahme: die Citrusbranche am Westkap, die unter besonderen, von den USA auferlegten Bedingungen, als krankheitsfreie Region gilt. Unter der Marke Summer Citrus wurde in den vergangenen 20 Jahren ein bedeutender Marktanteil aufgebaut.
Der Traubensektor und die meisten Exporteure von Stein- und Kernobst waren mit den neuen US-Pflanzenschutzvorschriften nicht mehr zurechtgekommen. In jüngster Zeit haben die südafrikanischen Steinobsterzeuger und Traubenproduzenten gelernt, mit dem schwierigen Marktzugang zu leben.
Die Vorteile, die der südafrikanische Citrussektor im Rahmen des AGOA-Abkommens genieße, seien auch im Trauben- und Steinobstsektor nicht unbemerkt geblieben und könnten ein wichtiger Katalysator für eine Steigerung der Ausfuhren in die USA sein.
“Kanada war in den vergangenen zehn Jahren ein sehr guter Markt für unsere Trauben”, sagte der Sati-Vorsitzende Anton Viljoen. “Im vergangenen Jahr hat der Regen in Kalifornien während der dortigen Saison Südafrika die Möglichkeit gegeben, mehr Trauben dorthin zu verkaufen, und zwar mit guten Ergebnissen. Ich denke, dass die Region Hex River in den USA gut mit Chile konkurrieren kann.”
Vijoen wies darauf hin, dass es sich um einen großen Markt handele, und wenn Südafrika dort in naher Zukunft etwa 10 Mio Kartons verkaufen könne, würde dies den Erzeugern des Landes in Europa eine Atempause verschaffen, da die südafrikanischen Trauben in der Spätsaison häufig im Überangebot seien. Es sei daher wahrscheinlich, dass die neue Geschäftsführerin von Sati, Mecia Petersen, bald in die USA reisen wird, um die dortigen Möglichkeiten zu erkunden und noch vor der neuen Saison Strategien zur Bedienung eines so großen Verbrauchermarktes zu entwickeln.
Auch die südafrikanische Steinobstbranche wird wahrscheinlich ihre Verkäufe in die USA steigern, nachdem sie dort in der vergangenen Saison einige vorläufige Versuche durchgeführt hat.