Die Steinobstbrache ist ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft Südafrikas. Jährlich werden in diesem Bereich 3,85 Mrd Rand (ca. 190 Mio Euro) erwirtschaftet. Mit einer Produktion von 350.000 t umfasst der Sektor Pflaumen, Nektarinen, Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen.

Steinobst

Image: Lucentlands Media

Südafrika blickt auf eine über 130-jährige Exportgeschichte zurück. Seit der ersten Pfirsichlieferung im Jahr 1892 hat sich das Land zu einem der führenden Exporteure von Steinobst entwickelt. Heute stammen 82 % der Einnahmen aus dem Verkauf von Frischobst.

Zwar brachte der vergangene Winter reichlich Regen und sicherte die Wasserversorgung, doch ein kühler Frühling verzögerte die Ernte um bis zu zwölf Tage. Trotz des späten Starts bestand in den Exportmärkten eine hohe Nachfrage. Insbesondere im Westkap begünstigten ideale Bedingungen die Qualität der Früchte, was von internationalen Käufern positiv aufgenommen wurde.

Verbesserungen in der Lieferkette haben den Exportfluss spürbar optimiert. Der Hafen von Kapstadt setzte erstmals auf Weihnachtsbeladungen, während andere Häfen wie Gqeberha genutzt wurden, um windbedingte Verzögerungen zu minimieren. Der Einsatz konventioneller Kühlschiffe trägt zusätzlich dazu bei, die Frische der Früchte zu gewährleisten.

Während die EU und Großbritannien weiterhin die Hauptmärkte bleiben, wächst das Interesse in Übersee. Die USA schätzen südafrikanische Pflaumen, insbesondere während der vorübergehenden Marktabwesenheit Chiles. Indien und China, wo aktuell Marktverhandlungen laufen, bieten ebenfalls vielversprechendes Potenzial.

Die wichtigsten Exportsorten im Überblick:

  • Pflaumen sind mit 73 % der Exporte die dominierende Steinobstsorte. 2023 wurden 13,5 Millionen Kartons verschifft, vor allem nach Europa, Großbritannien und in den Nahen Osten.
  • Nektarinen gewinnen zunehmend an Bedeutung – 40 % der Plantagen sind jünger als fünf Jahre. Im Jahr 2023 wurden 7,7 Millionen Kartons exportiert.
  • Kirschen sind die am schnellsten wachsende Kategorie. Die Exporte stiegen von 216.000 kg (2020) auf 875.000 kg (2023). Der Marktzugang zu China bis 2027 könnte weiteres Wachstum fördern.
  • Pfirsiche und Aprikosen werden größtenteils lokal verarbeitet. Neue Sorten wie Blush-Aprikosen und Paraguayos eröffnen jedoch vielversprechende Nischenmärkte.