Insgesamt wird die südafrikanische Kernobsterzeugung als stabil angesehen, mit einem kleinen, aber konstanten Wachstum, das durch die Pflanzung neuer Sorten mit besseren Erträgen vorangetrieben wird. 2023 könnte dies möglicherweise nicht der Fall sein. Aufgrund der Hagelstürme, die Ende November und Anfang Dezember auftraten, wird für die Saison 2023 mit einem Rückgang der Exportzahlen bei Äpfeln und Birnen gerechnet, berichtet freshfruitportal.
Ursprünglich wurde ein Rückgang der Apfelexporte um 5 % auf 43,1 Mio Kartons prognostiziert, während die Birnenexporte um 6 % auf 19,8 Mio Kartons sinken sollten. Nun wird bei Äpfeln eher ein Minus von 8 % und bei Birnen von 13 % erwartet. Von den Hagelstürmen am stärksten betroffen waren die Regionen Ceres und Langkloof. In Langkloof gab es in den vergangenen Wochen weitere Hagelstürme, sodass die Zahlen noch stärker zurückgingen. „Etwa 1.500 ha Apfel- und Birnenplantagen wurden hier in Mitleidenschaft gezogen und die Infrastruktur mehrerer Farmen zerstört. Der Gesamtverlust an Exportvolumen liegt in der Größenordnung von 1,2 Mio Kartons. Dies entspricht zwischen 20 % und 25 % der normalen Exporternte von Langkloof“, wird Hortgro zitiert.
Für den europäischen Markt sehe es gut aus, angesichts der hohen Nachfrage könnte er sogar unterversorgt sein. Der afrikanische Markt stehe jedoch vor anderen Herausforderungen. Die nigerianische Währung schwankt, und in Westafrika herrscht Dollarknappheit. Auch die Inflation ist in Afrika ein großes Problem: In Ghana liegt die Inflationsrate bei alarmierenden 54,1 %. Trotzdem bleibe Afrika ein wichtiger Importeur von Äpfeln aus Südafrika. Besonders beliebt in den afrikanischen Ländern ist die Sorte Golden Delicious, die nach wie vor eine der umsatzstärksten Apfelsorten Südafrikas ist.
Laut Anton Rabe, Geschäftsführer von Hortgro, werden die geringeren Exportmengen aus den Ländern der Südlichen Hemisphäre in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich zu einer Verknappung von Äpfeln und Birnen auf den internationalen Märkten führen. 'Die Obstpreise müssen aufgrund der gestiegenen Inputkosten und struktureller Anpassungen steigen. Die Verpackungsmaterialien werden voraussichtlich um weitere 20 % zulegen, der Mindestlohn wurde um knapp 10 % erhöht, und die Kosten für Düngemittel und Chemikalien sind immer noch extrem hoch. Die Erzeuger werden einen weiteren Anstieg der Input-/Produktionskosten einfach nicht auffangen können.“