Klimaveränderungen und globale Warenströme begünstigen die Zuwanderung neuer Schädlinge, die sich dann auch, wie die Kirschessigfliege, in dem Land etablieren können. Längerfristig sei nur eine Koexistenz mit dem neuen Insekt bei minimierten Schäden an Kulturen durch optimierte Bekämpfungsmethoden möglich, wird Sibylle Stöckli vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL), beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst zitiert.
FiBL und Agroscope arbeiten auf Grundlage der Daten von MeteoSchweiz an einem Modell, das die Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung und Vermehrung von Schädlingen analysiert. Zudem werde ein Modell für Risikoanalysen bezüglich neuer Schädlinge durch die ETH Zürich und der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ausgearbeitet. Aufgrund der aktuellen Forschung sei bereits klar, dass höhere Temperaturen eine Verschiebung bei verschiedenen Arten von Süden nach Norden stattfinden werde. Aber auch einheimische Arten würden vermehrt Schäden verursachen, da sie sich häufiger vermehren, im Winter öfter überleben und früher wieder aktiv werden bzw. länger aktiv bleiben. Ein Informationsaustausch sei unabdingbar, um Bedrohungen rechtzeitig zu bemerken, zielführend darauf zu reagieren und zu prüfen, ob in anderen Ländern bereits funktionierende Systeme erforscht sind, um die eigenen Forschungsressourcen gezielt einsetzen zu können.