Wenn man der Corona-Krise etwas Positives abgewinnen möchte, könnte es Folgendes sein: Um die Herausforderungen zu meistern, hat jeder dritte deutsche Supermarkt oder Discounter mittlerweile eine umfassende Digitalstrategie entwickelt. 2019 waren es gerade einmal 14 %. Der Weg in die digitale Zukunft hat sich also beschleunigt. Zu diesen Ergebnissen ist das auf digitales Marktmanagement spezialisierte Unternehmen Responsive Acoustics (ReAct) in der Studie „Supermarkt der Zukunft 2020“ gekommen.
48 % des LEH setzen bereits digitale Einzelprojekte um, knapp die Hälfte setzte auf einzelne Digital-Projekte. „Viele Händler wurden vom Verbraucheransturm im März überrascht, konnten nicht alle Wünsche erfüllen und hatten zudem Probleme mit den Lieferketten. Die Folge: Während des Lockdowns wurde viel improvisiert. Dabei liegt der Schlüssel zu einer effizienteren Organisation und einer stärkeren Konsumentenorientierung im digitalen Marktmanagement – und genau dieses Potenzial wollen viele LEH-Unternehmer jetzt ausschöpfen“, sagt ReAct-Gründer Wilbert Hirsch.
Die Digitalisierung zieht sich praktisch durch jeden Bereich des Einzelhandel. Die Studienteilnehmer nannten Warenwirtschaft (67 %), Einkaufserlebnis/Besserer Service (64 %) und Steuerung der Mitarbeiter (57 %) als die drei derzeit wichtigsten digitalen Themenfelder. „Im Einzelhandel ist die Skepsis gewichen, die Digitalisierung wird jetzt positiver bewertet. 86 % der Einzelhändler gehen davon aus, dass sich die Branche insgesamt durch die Digitalisierung in den kommenden drei Jahren positiv verändern wird. 2019 teilten nur 72 % diese Ansicht“, so Hirsch. Keine Fortschritte gab es hingegen bei den nach wir vor fehlenden technischen Voraussetzungen in vielen Supermärkten sowie dem noch immer fehlenden IT-Wissen bei Führungskräften und Mitarbeitern.