Grund für den frühen Saisonbeginn sind in diesem Jahr die mancherorts üblichen Verfrühungstechniken – darunter der geschützte Anbau in Folientunneln oder die Bodenbeheizung. Ein Verfahren, bei dem die Spargelwurzeln durch Rohre mit warmem Wasser zum frühzeitigen Treiben angeregt werden, so Deutsches Obst und Gemüse.

Spargel

Spargel

Image: mates/AdobeStock

Da der Anbau mit Abwärme aus Biogas-Anlagen oder Kraftwerken sehr aufwändig ist, wird er nur von wenigen Spargelbauern betrieben. Entsprechend gering und teuer ist das Angebot dieses frühen Spargels. Doch das dürfte sich jetzt ändern, wo nun auch der Startschuss für das erste Edelgemüse aus unbeheiztem Anbau gefallen ist.

„Durch die eher kühle Witterung ist die Spargelsaison im Westen zunächst noch etwas verhalten gestartet. Seit Anfang März vermarkten wir den ersten Spargel aus beheiztem regionalem Anbau. Nun hoffen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsbetrieben vor allem auf mehr Sonne. Wenn die Temperaturen dann mitspielen, freuen wir uns darauf, im Westen um die KW 15 herum die ersten frischen Spargelstangen aus unbeheiztem regionalem Freilandanbau an den Handel zu liefern“, erklärt Alexander Scheufen, Vertriebsleiter Gemüse bei der Landgard West Obst & Gemüse GmbH.

Auch wenn die Spargelsaison im Norden meist etwa zwei Wochen später beginnt, ist wohl auch dort schon vor Ostern mit den ersten Spargelstangen zu rechnen. „Die Spargelsaison beginnt auch 2024 wieder sehr früh in Brandenburg. Kleinere Mengen gibt es schon vor Ostern. Größere nennenswerte Mengen werden ab April erwartet, dann auch bei all unseren Erzeugerbetrieben in anderen Bundesländern. Dazu wünschen und benötigen wir viele Sonnentage. Die ersten Spargelstangen haben eine hervorragende Qualität und wir hoffen, dass diese über die gesamte Saison so gut ausfallen wird. Denn erstklassige Qualität liegt uns am Herzen und gleiches gilt für den gesunden und naturbelassenen Anbau unseres Spargels“, bekräftigt Carola Ernicke, Geschäftsführerin der Erzeugerorganisation Spargel & Beerenfrüchte GmbH.

In der Pfalz hat die Spargel-Ernte so früh wie lange nicht mehr begonnen: Bereits Anfang März konnten die Erzeuger den ersten Spargel – noch in sehr kleinen Mengen für den Hofverkauf – stechen. „Bereits zum Saisonstart passen die Qualitäten hervorragend. Sicher ist, dass es zum Osterfest Pfälzer Spargel gibt. Die voraussichtlich niedrigeren Temperaturen in der Osterwoche werden für ein langsameres Wachstum sorgen und das Angebot vermutlich schmälern. Ab Anfang April rechnen wir wieder mit mehr Wärme und Wachstum in den Spargel-Kulturen, was dann zu entsprechend zunehmenden Erntemengen unserer Erzeuger führt“, erläutert Hugo Da Mota vom Pfalzmarkt-Vertrieb.

Mit rund 112.000 t (2023) ist Deutschland der größte Spargel-Erzeuger in Europa. Und das aus gutem Grund. Deutsche „Spitzengenießer“ lieben ihren Spargel nämlich regional und saisonal. Jeder Deutsche verspeiste rund 1,2 kg der leckeren Stangen im vergangenen Jahr. Dabei lag der weiße Spargel im Verkaufsranking mit mehr als 64.300 t vor dem grünen Spargel, der nur auf 12.400 t kam. (Quelle: Statistisches Bundesamt / AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels)

Im vergangenen Jahr wurde das beliebte Stangengemüse erstmals gefeiert. Am 3. Mai 2024 gehen die Feierlichkeiten zum „Tag des Deutschen Spargels“ nun bundesweit in die zweite Runde. Mit dem Aktionstag will die Spargel-Branche auf die Frische- und Qualitätsvorteile einer der ersten und wichtigsten Gemüsearten in Deutschland aufmerksam machen. Kunden und Kundinnen erhalten dabei an Spargelständen und in Hofläden beim Kauf eine kleine Extra-Überraschung.