Stangensellerie – auch Bleich- oder Staudensellerie genannt – führte im deutschen Gemüsesortiment lange Zeit ein Nischendasein. Noch 2012 lag der Mengenanteil von Stangensellerie an den Gemüsekäufen der Haushalte nur bei 0,22 %. Bis 2022 hatten sich die Einkaufsmengen mehr als verdoppelt, der Mengenanteil erreichte 0,43 %.
Auch wenn Stangensellerie damit seine Nische noch nicht vollständig verlassen hat, gehört er zu den Trendprodukten des vergangenen Jahrzehnts, angepriesen auch in Food-Foren und von Influencern. Dabei kommt dem Produkt vor allem als Rohkost eine besondere Bedeutung zu. Zudem findet es in Gemüsesäften verstärkt Verwendung. Insgesamt variieren die Meinungen zu diesem Gemüse jedoch; für die einen ist es das „würzig-aromatische Superfood“ schlechthin, für die anderen „faserhaltig und zu bitter“.
Deutschland deckt seinen Bedarf an Staudensellerie in steigendem Ausmaß durch den eigenen Anbau, denn in Deutschland wurden die Flächen in den vergangenen zehn Jahren um 6 % pro Jahr (linearer Trend) ausgeweitet. Allerdings hatte der Anbau 2021 mit 469 ha sein bisher höchstes Niveau erreicht. Im Folgejahr wurde die Fläche um ein Viertel auf 350 ha zurückgefahren. Das wichtigste Bundesland für den Anbau ist Rheinland-Pfalz mit einem Flächenanteil von 44 %, gefolgt von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Bruttoernte von Staudensellerie lag 2022 in Deutschland bei 14.426 t. Davon entfielen 1.424 t auf Bio-Sellerie. Nach starken Flächenausweitungen, vor allem in den Jahren 2020 und 2021, halbierten sich die Bioflächen 2022 auf nur noch 64 ha.
AMI
Mehr zu u.a. den Importen von Stangensellerie sowie dem Konsumverhalten finden Sie in der Rubrik ‘Produkte im Trend’ in unserer Ausgabe 24/2023 ab Seite 28.