Knapp zwei Kilogramm isst jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Champignons und andere Kulturspeisepilzen gehören zu den beliebtesten Alternativen von Fleisch und Fleischprodukten: Nach Angaben der Online-Plattform Statista bevorzugt rund ein Drittel der Verbraucher in Deutschland das gesunde und kalorienarme Lebensmittel als Ersatz für Fleisch- und Fleischprodukte, so das Grüne Medienhaus.
Im Bericht „Die 10 TOP Ernährungstrends 2023“ ziehen 170 führende Ernährungsexperten das Fazit: „Das Fast Food unserer Tage ist nicht mehr fettig, sondern pflanzlich, bekömmlich und gesund“. Fleischesser bevorzugen demnach zunehmend eine flexitarische Ernährungsweise, Klimafreundlichkeit rücke in den Fokus. Immer mehr Menschen bevorzugten eine regionale Herkunft von Lebensmitteln und passten die eigene Ernährung der saisonalen Verfügbarkeit an. Wichtig sei auch die Transparenz der jeweiligen Lieferkette. Auch hier punkten die deutschen Speisepilze: Sie werden das ganze Jahr über regional nach hohen Qualitätsstandards schonend und umweltfreundlich angebaut, der Weg zu den Verbrauchern ist kurz, so kommen sie jederzeit frisch in den Handel.
79.800 t Speisepilze haben die deutschen Pilzproduzenten 2023 geerntet – und damit wieder etwas mehr als im Jahr zuvor. Ganz oben in der Anbaustatistik liegen Champignons, die nach wie vor die beliebtesten Kulturpilze der deutschen Verbaucher sind. Mit 77.800 t und damit fast 98 % entfiel der überwiegende Anteil der Erzeugung auf sie. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis), waren dies 2 % mehr als im Vorjahr und – nach 2021 mit gut 81.000 t – insgesamt die zweitgrößte Erntemenge seit dem Beginn der Erfassung der Speisepilzernte im Jahr 2012. Im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt von 2013 bis 2022 fiel die Champignonernte im Jahr 2023 sogar um gut 11 % höher aus.
Neben den Champignons ernteten die deutschen Speisepilz-Produzent:innen noch Austernseitlinge, Shiitake und andere Speisepilze. Die Speisepilze aus ökologischer Erzeugung machten rund 13 % an der Gesamternte aus, was 10.100 t entsprach. Bei den Edelpilzen liegt der Bio-Anteil mit 95 % deutlich höher als bei den Champignons. Grundsätzlich unterscheidet sich der ökologische Anbau nur geringfügig von der herkömmlichen Produktion, bei der auch generell keine chemischen Pflanzenschutzmittel oder mineralische Dünger eingesetzt werden. Die Einstufung als Bio- oder konventionell erzeugtes Produkt erfolgt vielmehr nach der Herkunft der verwendeten Rohstoffe, insbesondere der Substratbestandteile.