Foto: Marktschwärmer Deutschland

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Die gesellschaftliche Stimmung ist nach wie vor auf „Pro Regionalisierung“ ausgerichtet, so der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. Doch viele Mitglieder der Regionalbewegung erleben derzeit aufgrund der Kosten- und Umsatzkrise eine wahre Durststrecke.

Die Zurückhaltung der Kunden, deren Kaufbereitschaft unter der Inflation leidet, ist immer deutlicher zu spüren. Das trifft die landwirtschaftlichen Erzeuger und das Lebensmittel-Handwerk ebenso wie die regionalen Vermarktungsinitiativen. Um die anhaltende Krise überstehen zu können, brauchen die regionalen Akteure jetzt dringend Maßnahmen und Rahmenbedingungen, die ihnen weiterhin ein wirtschaftliches Auskommen auf dem Lebensmittelmarkt in der Regionalvermarktung ermöglichen heißt es weiter.

„Nach einer gestiegenen Nachfrage während der Corona-Pandemie trifft der Einbruch in der Regiobranche die regionalen Produzenten hart“, berichten Birgit Wegner und Mareike Schalk, Gründerinnen der fränkischen HofladenBOX. „Obwohl wir bei der HofladenBOX in den vergangenen vier Monaten lediglich eine Preissteigerung von durchschnittlich rund 5 % bei regionalen Lebensmitteln an die Kunden weitergegeben haben, haben wir in derselben Zeit einen Umsatzeinbruch von rund 50 % hinnehmen müssen“, berichtet Mareike Schalk.

Auch Jaques Wecke, Projektleiter der Marktschwärmer Deutschland und Mitglied in der Regionalbewegung, beobachtet, dass die regionalen Abholmärkte des Marktschwärmer-Netzwerkes mit einem Nachfragerückgang konfrontiert sind. Und dass, obwohl ihre Preise mit durchschnittlich 2,2 % im ersten Quartal 2022 deutlich weniger stark gestiegen sind als im Lebensmitteleinzelhandel mit rund 11,1 %.
Der Bundesverband der Regionalbewegung ist besorgt um seine Mitgliedsorganisationen. „HofladenBOX und Marktschwärmer sind aktuell keine Einzelfälle. Funktionsfähige regionale Wertschöpfungsketten sind jedoch gerade in Krisen essenziell und können eine Sicherheitsarchitektur in unserer globalisierten Welt darstellen. Sie machen Regionen resilienter und halten die Wirtschaftskraft ländlicher Räume unter den Bedingungen permanenten Strukturwandels aufrecht“ sorgt sich Heiner Sindel, 1. Vorsitzender der Regionalbewegung.