Foto: Pixabay

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Das in der Straße von Malakka gelegene Singapur ist ein wichtiger Zwischenstopp für Warenströme zwischen Asien und Europa. Nun treibt der Insel- und Stadtstaat Singapur ein Projekt voran, bei dem mit 20 Mrd Dollar der größte automatisierte Hafen der Welt entstehen soll, wie Bloomberg berichtet.

Der ehrgeizige Modernisierungsplan solle Lösungen für den Stau der globalen Lieferketten bringen: Die bestehende Fläche soll verdoppelt und mit Drohnen und autonomen Fahrzeugen ausgestattet werden. Bereits im vergangenen Jahr habe Singapur zwei neue Anlegestellen in Betrieb genommen, die Bauarbeiten für die nächste Phase würden fortgesetzt, so Bloomberg.

Häfen seien ohnehin schon Engpässe für den internationalen Handel, die Terminals seien oft durch veraltete Technologie und begrenzten Platz eingeschränkt; Inneffizienz durch wartende Container sowie fehlende Arbeiter und LKW kämen hinzu. Zuletzt habe die Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine die Situation verschärft. Als Umschlagplatz ist Singapur weniger überlastet wie End-Häfen in China, UK oder Kalifornien. Zudem seien Arbeitsabläufe aufgrund des Einflusses der Regierung, die Möglichkeiten eines gewerkschaftlichen Widerstands einschränke, reibungsloser, wie auf Bloomberg zu lesen ist.

In einem dicht besiedelten Gebiet wie Singapur sei Platz zwar Mangelware, doch der Stadtstaat habe bereits 2013 mit der Rückgewinnung von Land für den Hafen Tuas an der Westküste begonnen – bis 2040 solle der Hafen seine Kapazitäten auf 65 Mio TEU verdoppeln, gibt Bloomberg an. Nach Fertigstellung des Hafen würden alle innerstädtischen Terminals (Tanjong Pagar, Keppel und Brani) geschlossen und bis 2027 nach Tuas verlegt. Pasir Panjang hingegen werde bis 2040 konsolidiert.
Die neue Hafenstruktur solle eine schnellere Abfertigung von Containern ermöglichen, die 2021 einen Rekordwert von 37,5 Mio erreicht hatten.

Ein weiterer Vorteil erwarte man durch kürzere Warte- und Transportzeiten für LKW, die so nicht mehr zwischen Terminals und durch die Innenstadt fahren müssten. Auch technologisch werde der Hafen einen Sprung nach vorne machen, berichtet Bloomberg: Dazu gehörten das Tracking der Vorkommnisse auf See, die Koordination mit den entsprechenden Strukturen an Land, die Anerkennung elektronischer Konossements oder auch die Einsparung von Arbeitskräften durch fahrerlose Fahrzeuge, Sensoren und Drohnen.

Die Strategie Singapurs bestehe darin, sich von der Konkurrenz abzuheben, zitiert die Seite Ley Hoon Quah von der Maritime and Port Authority in Singapur. Weltweite Verspätungen hätten Schiffe dazu gezwungen, ihre Stopps zu überdenken. Das Ziel des Hafens sei, die Effizienz zu steigern, damit Schiffe Singapur als „one-stop shop“-Angebot wahrnähmen: von Bankgeschäften über das Auftanken bis zur Entladung und Lagerung von Waren, so Quah.

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