Die neuerschienene Schweizer Sortenliste für Kartoffeln 2024 beinhaltet insgesamt 72 verschiedene Sorten, davon fünf neue. Das Arsenophonus-Bakterium stellt im Kartoffelanbau möglicherweise ein neues Problem dar, so Agroscope.

Agroscope und swisspatat prüfen jedes Jahr neugezüchtete Kartoffelsorten. Die Schweizer Sortenliste hat empfehlenden Charakter und ist in zwei Unterlisten aufgeteilt: In der Hauptsortenliste sind jene Sorten aufgeführt, die auf dem Schweizer Markt von grosser Bedeutung sind, die Nebensortenliste umfasst die wenig angebauten oder älteren Sorten. Beide Listen führen die Kategorien Speisesorten und Sorten für die industrielle Verarbeitung zu Pommes frites und Chips. Die Hauptsortenliste unterteilt die Speisesorten zudem in frühe, festkochende und mehligkochende Sorten. Die Sortenliste 2024 umfasst 72 Sorten, wovon 43 auf der Hauptsortenliste und 29 auf der Nebensortenliste stehen.

Neu: Emanuelle, Simonetta, Twinner und Austin

In der Hauptsortenliste gibt es drei neue Speisesorten: Emanuelle, Simonetta und die frühe Sorte Twinner. Emanuelle und Twinner weisen eine sehr gute Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule auf. Neu aufgenommen wurde auch die mittelfrühe Chips-Verarbeitungssorte Austin.

Kartoffeln

Kartoffeln

Image: gitusik/AdobeStock

Nebensortenliste mit der neuen Sorte Sound

Sound, die eher mehlige, aber gegen Kraut- und Knollenfäule resistente Sorte wurde in die Nebensortenliste aufgenommen. Die Sorte Cheyenne wurde von der Haupt- in die Nebensortenliste verschoben. Granada, Laurette, Lilly und Papageno wurden von der Liste gestrichen.

Erste Fälle von Arsenophonus in der Westschweiz

Arsenophonus phytopathogenicus ist ein nicht kultivierbares Bakterium, das für das Basses Richesses Syndrom verantwortlich ist und in der Westschweiz in Zuckerrübenkulturen auftritt. 2023 wurde es von Agroscope-Forschenden auch in Kartoffeln nachgewiesen. Mögliche Auswirkungen werden derzeit untersucht.