Ob ein Produkt interessant ist und dann auch gekauft wird, liegt nicht an der Entscheidungsfreude des Verbrauchers, sondern an einem effizienten Informationsverarbeitungsprozess im Gehirn. Forscher der ETH Zürich, der Universität Zürich und der Columbia University haben diesen Prozess in einem Computermodell nachgestellt und erklärt, dass sie mit hoher Treffsicherheit voraussagen können, für z.B. welche Lebensmittel sich eine Person entscheidet.
Im Gehirn sei dafür ein subjektives Bewertungsraster abgelegt, dass aufgrund früherer Erfahrungen und Erinnerungen kontextabhängige Bewertungen für jedes Lebensmittel hinterlegt. Werde ein Lebensmittel eingekauft, richte sich das Hirn auf den jeweiligen Supermarkt aus, in dem man einkauft. Es sei zudem flexibel, speichere also auch neue Erfahrungen. Dieses System entlaste das Organ. Aus den Einzelbewertungen ergebe sich eine Gesamtverteilung der Vorlieben, die sich mathematisch beschreiben und auswerten lasse. Das Modell setze hier an und treffe aufgrund dieser Bewertungsverteilungen und Effizienzprinzipien zutreffende Prognosen darüber, für welches Lebensmittel sich eine Versuchsperson entscheiden wird. 'Das neue Modell sagt in den meisten Fällen richtig voraus, für welches Lebensmittel sich eine Versuchsperson entscheiden wird und wie oft jemand seine Meinung ändert', so ETH-Forscher Rafael Polanía.