Jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist in der Schweiz nicht gegen Wechselkursschwankungen versichert. Das geht laut der Schweizer Regierung aus einer Umfrage der Credit Suisse bei mehr als 300 Firmen hervor. Die Mehrheit dieser Unternehmen habe eine Strategie bisher schlicht nicht in Erwägung gezogen, heißt es.
Faktoren wie hohe Kosten, Zeitmangel oder die technischen Aspekte der Umsetzung einer solchen Absicherung sind also nicht die größten Hindernisse, fanden die Ökonomen der Credit Suisse heraus. Viele Unternehmen sind jedoch von Fremdwährungen abhängig. Die Hälfte der KMU kauft Produkte und Dienstleistungen demnach hauptsächlich in Euro ein, nur jedes vierte kauft in der Heimwährung. Von den Verkaufsverträgen werden hingegen 47 % in Schweizer Franken abgeschlossen. Die Großbank befragte die KMU auch zu ihren Erwartungen an die künftige Entwicklung der Währung. Die meisten glauben, dass die im letzten Jahr erfolgte Abschwächung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro von Dauer sein wird. Lediglich einige Unternehmen rechnen für 2018 damit, dass der Wechselkurs die Marke von CHF 1,20 für einen Euro durchbrechen wird. Im Durchschnitt erwarten die an der Umfrage beteiligten KMU einen Kurs von CHF 1,17 für einen Euro. Für den US-Dollar tippen sie auf eine Entwicklung in Richtung Parität (USD/CHF 0,99). Angesichts der laufenden Brexit-Verhandlungen ist das Britische Pfund die Währung, mit der die meisten Unsicherheiten verbunden sind. Im Durchschnitt beziffern die KMU ihre Prognose zum Jahresende mit CHF 1,29 für ein britisches Pfund.