Professor Charles Gottlieb der Universität St. Gallen hat sich in einer Studie mit den Folgen der Initiative „Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide“ auseinandergesetzt, die ein Verbot für den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Bioziden im Inland wie auch für importierte Lebensmittel fordert. Das Ergebnis: Die Anforderungen der Initiative hätten eine Reduktion der Schweizer Lebensmittelproduktion und damit der Ernährungssicherheit, höhere Produktionskosten sowie Hygienerisiken in der Lebensmittelindustrie zur Folge und würde so den Schweizer Agrar- und Lebensmittelsektor wirtschaftlich schwächen.
Wie der Schweizer Bauernverband weiter berichtet, würde der Selbstversorgungsgrad von aktuell 58 % auf 42 % sinken und auch das Sortiment würde sich dramatisch verändern – vor allem das inländische Angebot an Obst, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Zucker wäre stark beeinträchtigt. Die Studie wies zudem auf die Wichtigkeit von Bioziden in der Lebensmittelverarbeitung hin. Industrievertreter machen darauf aufmerksam, dass diese kaum durch nicht-synthetische Produkte ersetzbar sind, was die Gewährleistung einer einwandfreien Lebensmittelqualität gefährdet. Auch wäre die Lagerung von Lebensmitteln und Rohstoffen betroffen. Weitere Folgen wären eine Verlagerung der Produktion ins Ausland, praktische Probleme im Bereich der internationalen Logistik und Auswirkungen auf die Konsumentenpreise und demzufolge auf den Einkaufstourismus.