Der Güterverkehr durch die Schweizer Alpen ist aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückgegangen. Sowohl die Anzahl der Lkw-Fahrten als auch die Bahntransporte reduzierten sich um rund 12 %. So fuhren im ersten Halbjahr 408.000 Lkw durch die Schweizer Alpen, rund 57.000 weniger als im ersten Halbjahr 2019. Der Anteil der Bahn am gesamten alpenquerenden Güterverkehr beträgt unverändert rund 71 %, teilt das Bundesamt für Verkehr BAV mit.
Aufgrund der schwächeren Industrieproduktion und Warenströme gingen die Transporte durch die Alpen vor allem ab Mitte März und speziell im Verkehr mit Italien deutlich zurück. Nach einer zögerlichen Erholung im Mai und Juni erreichten die Transporte auf Straße und Schiene in der zweiten Junihälfte wieder das Niveau des Vorjahres oder lagen sogar leicht darüber.
Die Bahn konnte anders als in früheren Krisen (z.B. Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009) ihren Marktanteil am gesamten alpenquerenden Güterverkehr behaupten. Er beträgt für die erste Jahreshälfte 70,8 % (Vorjahr: 70,7 %). Wie sich die Situation im zweiten Halbjahr entwickeln wird, hänge stark von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und dem Verlauf der Corona-Pandemie ab, heißt es weiter. Mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels am 3./4. September 2020 und der Fertigstellung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen NEAT sowie der Inbetriebnahme des 4-Meter-Korridors auf der Gotthard-Achse wird die schweizerische Verlagerungspolitik weiter gestärkt.