Foto: Paul-Georg Meister/pixelio

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Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) will die Pflanzenzüchtung stärken und ein Plant Breeding Center schaffen. Schließlich sei die Züchtung einer der wichtigsten Hebel für das Meistern künftiger Herausforderungen, wie die stellvertretende BLW-Direktorin Eva Reinhard im Interview mit dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst sagte.

Deshalb soll das Zentrum für Pflanzenzüchtung als Netzwerk angelegt werden, das vom Bund koordiniert wird und alle Akteure miteinbezieht. „Wir haben festgestellt, dass es für kleine Züchter schwierig ist, an die Technologien und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse heranzukommen. Kleine Betriebe haben keine großen Forschungsabteilungen und auch kaum Zeit, sich um die neuesten Entwicklungen zu kümmern. Und genau da liegt das Problem. Wir können solchen Betrieben helfen, effizienter zu arbeiten“, so Reinhard.

Wesentlich sei es dabei, Partner mit ähnlichen Zuchtzielen zu finden. „Es ist unrealistisch zu meinen, dass die Schweiz für alle wichtigen Kulturarten eigene Zuchtprogramme etablieren kann. Dafür wäre das Geld nicht vorhanden und es wäre auch nicht sinnvoll. Also suchen wir jetzt nach geeigneten Partnern, um bestehende Lücken zu füllen“, erklärte Eva Reinhard.

Dabei gelte es auch, die Investitionen in die Pflanzenzüchtung zu intensivieren, da die Schweiz gegenüber Nachbarländern zurück liege. „Im Moment werden in der Schweiz rund 10 Millionen Franken pro Jahr in die Pflanzenzüchtung investiert“, erklärte Reinhard. „Davon kommen 4 Millionen vom Bund, der Rest von privater Seite. Das ist relativ wenig. Deutschland zum Beispiel investiert pro Kopf rund doppelt so viel in die Züchtung.“