Die Regierung der Schweiz hat nicht die Absicht, mit der Europäischen Union ein Handelsabkommen zu vereinbaren, dass eine Absenkung der bislang geltenden Zölle vorsieht. Das stellt die eidgenössische Regierung in einem Zusatzbericht zu ihrer Gesamtschau zur mittelfristigen Weiterentwicklung der Agrarpolitik ab 2022 fest, berichtet Agra Europe.
Der Bundesrat stellt darin klar, dass es sich bei den bisherigen Überlegungen um rein fiktive Szenarien handele, ebenso bei den Ausführungen zu einem Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten. Mit diesen Szenarien sollte allein illustriert werden, welche Auswirkungen verschiedene Grade der Öffnung auf die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaften haben könnten.
Allerdings hätten die in der Gesamtschau dargestellten hypothetischen Grenzöffnungsszenarien zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen geführt. Die Regierung wollte mit ihrer Herangehensweise nach eigenen Angaben die Wirkung des Schweizer Außenschutzes aufzeigen, die bei einem Abkommen mit den Mercosur-Staaten größer sei als bei einem Abkommen mit der EU. Berechnungen hätten ergeben, dass eine Marktöffnung gegenüber der EU die Inlandpreise für Agrargüter deutlich stärker unter Druck setzen würde als ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten.
AgE