Die Landwirtschaft bleibt vor den steigenden Preisen für Produktionsmittel wie Energie, Diesel, Dünger, Futter aber auch Maschinen und Investitionsgüter nicht verschont. Im vergangenen Jahr haben sich diese um rund 10 % erhöht. Das entspricht Mehrausgaben für die Bauernfamilien in der Größenordnung von 1 Mrd CHF. Dank gewisser Anpassungen der Produzentenpreise gelang es, einen Teil der Mehrkosten abzufedern. Doch es verbleibt nach wie vor ein Defizit von rund 200 Mio CHF bis 300 Mio CHF auf dem Buckel der Bauernbetriebe. Dies trotz den in den vergangenen Wochen bei einzelnen Produktionsmitteln gesunkenen Preisen, so der Schweizer Bauernverband.
Neben den gestiegenen Kosten für Vorleistungen komme im Pflanzenbau die Umsetzung der parlamentarischen Initiative 19.475 'Absenkpfad' hinzu. Diese umfasst ehrgeizige Zielvorgaben zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und der Nährstoffverluste. Diese müssen ab diesem Jahr über verschärfte Vorgaben für alle Betriebe im ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) erreicht werden. Neben einer Reduktion der durchschnittlichen Erträge, zusätzlichem Arbeitsaufwand und höheren Produktionskosten bringt sie auch größere Risiken im Pflanzenbau mit sich. Die Bauernfamilien brauchen deshalb für pflanzliche Produkte mindestens 10 % höhere Erlöse, um Mehrkosten und Einbussen auszugleichen.
Die Mitglieder der Landwirtschaftskammer dem Parlament des Schweizer Bauernverbands, fordern von den nachgelagerten Stufen – vom Erstabnehmer bis zum Einzelhandel, dass sie sich durch entsprechende Erhöhungen der Produzentenpreise als faire Partner erweisen. Denn von Seiten des Bundes ist keine Erhöhung der Direktzahlungen vorgesehen. Bessere Erlöse für die Bauernfamilien sind insofern mehr als gerechtfertigt, da im Verkauf diverse Lebensmittel bereits teurer geworden sind, ohne dass die einheimischen Bauernfamilien angemessen vom Mehrpreis profitieren konnten.