Eine breite Allianz aus dem Agrarsektor, der Wirtschaft und der Politik macht in der Schweiz Front gegen die Biodiversitätsinitiative.

Diese kommt am 22. September zur Abstimmung. Nicht nur der Schweizer Bauernverband (SBV), auch die Regierung und das Parlament lehnen die Biodiversitätsinitiative ab. Auf einer Pressekonferenz vergangener Woche kritisierte ein Komitee der Gegner, dass die Initiative die nachhaltige Energie- und Lebensmittelproduktion in dem Alpenland stark einschränken würde. Bereits heute existierten ausreichend Instrumente und gesetzliche Bestimmungen zur Biodiversitätsförderung.

Laut dem Komitee verfolgt die Initiative das Ziel, 30 % der Landesfläche für die Biodiversität zur Verfügung zu stellen. Aktuell würden von den Initiatoren nur 8 % als ausreichend geschützt angesehen. Auf der Fläche, die hinzukommen sollte, wäre die Produktion von Lebensmitteln nicht oder nur noch sehr eingeschränkt möglich, so die Kritik. Für die Gegner der Initiative ist klar, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt. Allerdings sollten diese nicht bei der Quantität, sondern bei der Qualität dieser Flächen ansetzen.

Das Komitee weist darauf hin, dass aktuell bereits rund 195.000 ha bzw. 19 % der Landwirtschaftsflächen explizit zur Förderung der Biodiversität dienten. Um Direktzahlungen zu erhalten, seien derzeit aber nur 7 % gefordert. Zusätzlich gebe es 220.000 ha artenreiches Grünland im Sömmerungsgebiet. Auch die Waldwirtschaft wäre bei der Annahme der Initiative betroffen, nämlich mit neuen Einschränkungen und Vorgaben durch den Ausbau der Waldreservate, gibt die Allianz zu bedenken. Damit würde der Wald als Rohstofflieferant in den Hintergrund gedrängt. AgE

Wolken über Anbaufeld

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