Die Lernendenzahlen im Berufsfeld Landwirtschaft bleiben in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Ein Drittel der Lernenden absolviert nach Angaben des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (lid) eine Zweitausbildung. Rund 3.900 Lernende befinden sich derzeit in Ausbildung für einen Beruf in der Landwirtschaft. Nachdem das Berufsfeld in den drei vorangegangenen Jahren bei den Lernendenzahlen jeweils zulegen konnte, haben sich die Zahlen dieses Jahr ungefähr auf Vorjahresniveau eingependelt. Nach wie vor lassen sich die meisten Lernenden in diesem Berufsfeld zur Landwirtin oder zum Landwirt ausbilden, während knapp 6 % ihr Interesse an den Weinberufen bekunden. Die restlichen Auszubildenden verteilen sich auf die Spezialberufe in den Bereichen Obstbau, Gemüseanbau und Geflügelwirtschaft.
Zum ersten Mal hat die OdA AgriAliForm dieses Jahr auch die Frauenanteil unter den Lernenden erhoben: Über alle Berufe hinweg ergibt sich ein Frauenanteil von 22 %. Bei den Gemüsegärtnerinnen und Gemüsegärtner ist der Anteil mit 36 % weiblichen Auszubildenden am höchsten – im Gegensatz dazu beträgt der Frauenanteil bei den Weintechnologen lediglich 16 %. „Im Gemüsebau war der Frauenanteil im Vergleich zu den Landwirtinnen schon immer höher“, sagt Petra Sieghart, Leiterin Agriprof beim Schweizer Bauernverband. Die Mentalität bezüglich Frauen im Berufsfeld Landwirtschaft habe sich in den letzten Jahren aber geändert, bemerkt Loïc Bardet. „Heutzutage machen viele Landwirte bei der Übernahme des Familienbesitzes keinen Unterschied mehr zwischen ihren Töchtern und ihren Söhnen, sondern freuen sich über ein garantiertes Erbe – dies war in der Vergangenheit nicht immer der Fall”, ergänzt er. Durch einfache Beobachtung könnten sie abschätzen, dass die Zahl der weiblichen Lernenden gestiegen sei: „Diese Entwicklung fand bei Sonderkulturen früher statt, was zum Teil den höheren Frauenanteil, insbesondere bei Gemüsegärtnern”, erläutert der Präsident der OdA AgriAliForm weiter.