Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und der Obstbauversuchsring des Alten Landes e. V. haben die Erdbeersaison 2023 auf dem Betrieb von Bastian Soltau in Barsbüttel (im Kreis Stormarn) eröffnet.
Wenn Erdbeeranbauer bereits im Mai regional erzeugte Früchte anbieten können, gehe die Nachfrage nach Import-Erdbeeren aus Südeuropa zurück. Die Erdbeerproduktion in Importländern, wie bspw. Spanien, verbrauche weit mehr Wasser als hierzulande, heißt es in der Mitteilung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Zudem sei Wasser in diesen Ländern ein kostbares, knappes Gut. Außerdem entstehe beim Transport zusätzlich klimaschädliches CO2. Der Selbstversorgungsgrad, der Anteil an in Deutschland produzierten und verzehrten Erdbeeren, liege demnach bei rund 50 %. Die Empfehlung der Landwirtschaftskammer ist, Erdbeeren direkt vor der Haustür beim Erzeuger regional und saisonal zu kaufen. Die Früchte schmecken, sind frisch und durch die kurzen Wege wird die Umwelt geschont.
Präsidentin Ute Volquardsen erklärte: „Nach einem nassen Februar gestaltete sich der März weiterhin dunkel und kalt. Im April schien zwar öfters die Sonne, aber die Nächte sind bis in die letzten Tage hin kalt und wiederholt traten leichte Nachtfröste auf. Trotz dieser kalten Nächte konnte die Sonne die Erdbeeren in den begehbaren Folientunneln sehr gut erwärmen und die frühe Reife ermöglichen, sodass jetzt die ersten Erdbeeren reif sind. Der Starttermin liegt im Durchschnitt. Allerdings sind die Freilandkulturen aufgrund des kühlen Aprils noch weit zurück in der Entwicklung. Aktuell sieht alles nach guten Voraussetzungen für einen guten Ertrag aus, aber es kommt eben auf das Wetter der kommenden Wochen an. Dank der Folien stehen Erdbeeren hierzulande nicht erst im Juni bereit und Verbraucher sind nicht auf Ware aus dem Ausland angewiesen.“ Wie die AMI, Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, berichtet, werden deutsche Erdbeeren von den hiesigen Verbrauchern präferiert. 2022 griffen immer mehr Haushalte zu heimischer Ware. Rund 54 % der Haushalte griffen mindestens einmal bei den Erdbeeren zu, das sind 4 Prozentpunkte mehr als 2021. Erdbeeren wurden zuletzt von 89 Betrieben auf einer Freilandfläche von insgesamt 862 ha erzeugt. Die größten Flächen liegen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg (150 ha), Plön und Ostholstein (150 ha). Wenn alles glatt läuft, werden in Schleswig-Holstein rund 10.000 t Erdbeeren produziert. Der Durchschnittsertrag lag im vergangenen Jahr im Freiland zwar mit 99,7 dt/ha rund 27 % über dem Durchschnittsertrag des schlechten Erntejahres 2021, aber 7 % unter dem sechsjährigen Mittel (107 dt/ha). Weitere Informationen dazu gibt es hier.