Mit dem Beginn der neuen Saison stehen deutsche Bio-Gurken aus regionalem Anbau wieder zur Verfügung. Die Mitgliedsbetriebe des Bio Fruchtgemüse Produzenten e.V. setzen eigenen Angaben zufolge auf nachhaltige Produktion und höchste Qualität, um den Handel mit frischen, geschmackvollen Gurken zu beliefern.

Erste Gurkenernte der Saison auf dem Betrieb Zell bei Frankfurt - Von der Pflanze auf den Teller in 3 Tagen (lizenzfrei)

Erste Gurkenernte der Saison auf dem Betrieb Zell bei Frankfurt

Image: Bio Fruchtgemüse Produzenten e.V.

Im Vergleich zu Importware aus Spanien bieten regionale Bio-Gurken entscheidende Vorteile: Kurze Transportwege, Versorgungssicherheit und höchste Umwelt- und Sozialstandards.

„Unsere Mitgliedsbetriebe verstehen sich als verlässlicher Partner des Handels, wenn es darum geht, dem wachsenden Bewusstsein der Verbraucher für nachhaltige und regionale Lebensmittel gerecht zu werden“, erklärt Rudolf Dworschak, Vorstand des Bio.Fru.Pro. „Von März bis Oktober stellen wir kontinuierliche Lieferfähigkeit sicher und arbeiten stetig daran, das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Gurken weiter zu optimieren. Dies beinhaltet nicht nur ihre innere Qualität, sondern auch die Rahmenbedingungen, unter denen die Gurke wächst. Deshalb investieren unsere Betriebe in regenerative Energien, verzichten auf chemischen Pflanzenschutz, fördern die Artenvielfalt direkt auf ihren Betrieben und sorgen für faire Arbeitsbedingungen.“ Damit es sich bei diesen Versprechen nicht um leere Worthülsen handelt, wird jeder Betrieb jährlich von unabhängigen Kontrollstellen zertifiziert.

Es ist offensichtlich, dass Bio-Gurken aus Spanien und Bulgarien unter deutlich geringeren Umwelt- und Arbeitsauflagen produziert werden. Die vermeintlich günstigeren Preise für Importgurken spiegeln somit nicht die tatsächlichen Kosten wider, die Umwelt- und Sozialfaktoren für die Gesellschaft mit sich bringen. Liegt der Fokus allein auf dem kurzfristigen CO2-Fußabdruck, hat der Import aus südlichen Ländern aber seine Berechtigung: Im Winter ist es hierzulande selbst mit regenerativen Energien schwer möglich klimaschonend Gurken zu kultivieren.

Die Kultur am Hohen Draht, wie sie für den Anbau im Mutterboden üblich ist, erfordert ein hohes Maß an sorgfältiger Handarbeit. Der Mindestlohn stellt die Bio-Betriebe vor besondere Herausforderungen, wird aber als Notwendigkeit angesehen. „Qualität, Handarbeit und faire Bezahlung gehen in der biologischen Landwirtschaft Hand in Hand“, betont Tim Große Lengerich, Geschäftsführer des Bio.Fru.Pro. „Nur so können wir qualifiziertes Personal gewinnen, für seine anspruchsvolle Arbeit gerecht entlohnen und unserer sozialen Verantwortung nachkommen.“ Jede Mindestlohnsteigerung wirkt sich entlang der Wertschöpfungsketten direkt auf den Endpreis und die Lebensrealitäten der Saisonarbeiter aus.

„Nachhaltigkeit endet eben nicht am schonenden Umgang mit Boden und Pflanze, sondern schließt den Mensch mit ein. Das alles schlägt sich im frischen Geschmack unserer ersten regionalen Bio-Gurken nieder“, betont zum Abschluss Rudolf Dworschak.