Erst im November werden die letzten regional produzierten Bio-Tomaten in Deutschland geerntet. Der Bio Fruchtgemüse Produzenten e.V. bilanziert für die Saison 2024 massive Herausforderungen, denen seine Mitglieder durch Witterung, Krankheitsdruck und Kostensteigerungen ausgesetzt waren und sind.
Unter hohem Aufwand konnte die Nachfrage aus Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel und Discount in gleichbleibend guter Qualität und Kontinuität bedient werden.
Das Wetter der vergangenen Bio-Tomatensaison war geprägt von viel Niederschlag sowie starken Licht- und Temperaturschwankungen. Die reduzierte Sonneneinstrahlung wirkte sich direkt negativ auf die Ertragserwartung aus, während hohe Luftfeuchten und tiefe Temperaturen Schadpilzinfektionen provozierten. Gleichzeitig befanden sich viele Betriebe in der Umstellung auf jordanvirusresistente Sorten, was zusätzliche Unsicherheiten in der Kulturführung bedingte.
„Da wir im verbandsgebundenen Bio-Anbau auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichten, bleibt uns zur Pilzabwehr nur die Heizung“, erklärt Rudolf Dworschak, Vorstand des Bio.Fru.Pro. „Neben den Lohnkosten haben die Energiekosten den größten Einfluss auf die Kalkulation. Beide haben in den letzten Jahren überproportional zugelegt.“ Damit der CO2-Fußabdruck in feuchten Jahren nicht unnötig steigt, haben sich die Mitglieder verpflichtet ausschließlich regenerative Heizenergien zu nutzen.
Trotz der großen Herausforderungen und teilweise unterdurchschnittlichen Erträge sei es gelungen den Markt kontinuierlich zu bedienen. Einzig im Segment Bio-Cocktailtomaten kam es im Hochsommer kurzzeitig zu Engpässen. „Es ist unser höchster Anspruch die Kunden über die gesamte Saison von April bis November mit der abgesprochenen Qualität und Menge zu beliefern“, betont Michael Schudde, Bio.Fru.Pro Geschäftsleitung Süd. „Dass dies wieder gelungen ist, verdanken wir der Professionalität unserer Mitglieder. Kurzfristige Schwankungen der Nachfrage können wir über unser Netzwerk aus Vermarktungskanälen zügig ausgleichen und auf mittel- bis langfristige Marktverschiebungen, wie zum Beispiel weg vom klassischen Bio-Fachhandel hin zum Discounter, sind unsere Betriebe vorbereitet.“