Die russische Regierung hat augenscheinlich nicht vor, die Exportzölle auf Düngemittel zu verlängern. Geplant ist offenbar, die Abgabe ab dem 1. Januar 2025 komplett zu streichen. Das hat der stellvertretende Finanzminister Alexej Sazanow gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax angedeutet.

Traktor versprüht Pflanzenschutzmittel

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Der Minister wies darauf hin, dass für Düngemittelhersteller die Abgabe auf geförderte Mineralien, die sogenannte Mineralextraktionssteuer (MET), ab dem nächsten Jahr erhöht werde. Deshalb sei ins Auge gefasst worden, zum Jahresbeginn 2025 grundsätzlich auf die Zölle für Düngemittel zu verzichten.

Moskau hatte im vergangenen Jahr für Düngemittel ein zweistufiges System von Exportzöllen eingeführt. Seit dem 1. September 2023 gilt ein Ausfuhrzoll in Höhe von 7 % in Kombination mit spezifischen Mindestsätzen, die für Stickstoff, Kali und Phosphor/Mehrnährstoffdünger bei umgerechnet 10,5 Euro, 17,27 Euro bzw. 20,15 Euro pro Tonne liegen.

Zudem hat die russische Regierung seit dem 1. Oktober 2023 an den Rubelkurs gekoppelte Ausfuhrzölle auf eine Vielzahl von Gütern erhoben, darunter auch Düngemittel. Wenn der Wechselkurs 80 Rubel pro 1 US-Dollar übersteigt, wird zusätzlich zum bereits bestehenden Wertansatz ein Zuschlag von 3 Prozentpunkten auf Düngemittel erhoben; damit wurde der Zoll auf insgesamt 10 % erhöht. Anfang Oktober stand der Wechselkurs bei rund 94 Rubeln pro 1 US-Dollar. Beide Arten von Zöllen waren zunächst bis zum 31. Dezember 2024 befristet. AgE