Trotz einer leicht verbesserten Stimmung ist die Investitionsbereitschaft unter den heimischen Landwirten rückläufig. Das zeigt das „Agrarbarometer“ der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Demnach hat sich das vierteljährlich abgefragte Agrar-Geschäftsklima zwar von minus 2,1 Punkten im Frühjahr auf jetzt minus 1,6 Punkte verbessert. Insgesamt verhaltene Zukunftserwartungen drücken aber die Investitionsbereitschaft: Während in den letzten zwölf Monaten noch 77 % der Befragten investiert haben, wollen dies in den nächsten zwölf Monaten nur noch 63 % tun. Bei den Lohnunternehmen sind es sogar nur noch 53 %, die in absehbarer Zeit Investitionen planen. Tatsächlich investiert haben von ihnen in den vergangenen Monaten ganze 80 %.

Als Grund für die Stimmungsaufhellung nennt die Rentenbank die positivere Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage durch die befragten Landwirte. Gleichzeitig bleibt die Zukunftserwartung nahezu unverändert pessimistisch. Das ist dem Förderinstitut zufolge auch der ausschlaggebende Faktor für die sinkende Investitionsbereitschaft.

„Aus den aktuellen Zahlen des Agrarbarometers ergibt sich für mich einmal mehr die drängende Frage, wie negativ die fehlenden Investitionen in der Breite die Wettbewerbsfähigkeit der grünen Branche in Deutschland beeinflussen“, kommentierte Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, das Barometer-Update. Steinbock hält Investitionen für die Entwicklung hin zu einem noch nachhaltigeren Wirtschaften für absolut zentral. „Aus meiner Sicht besteht deshalb dringend Handlungsbedarf“, so die Rentenbank-Chefin. Für eine höhere Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft brauche es einen Dreiklang aus stabilen Rahmenbedingungen, finanziellen Anreizen und einem chancenorientierten Blick in die Zukunft. AgE