Trauben aus dem europäischen Raum stehen nur begrenzt zur Verfügung und Importe aus Übersee lassen noch auf sich warten. Durch das knappe Angebot steigen die Preise und der Einzelhandel fährt seine Werbung zurück.

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Image: Vincenzo De Bernardo/AdobeStock

Der Lebensmitteleinzelhandel zieht sich aus dem Traubengeschäft weiter zurück. Es laufen in der 45. Woche lediglich acht Aktionen. In den Angebotsaktionen kosten Trauben zwischen 4,99 Euro/kg und 5,99 Euro/kg. In den Vorjahren wurde deutlich häufiger mit Trauben geworben und auch die Aktionspreise lagen im Vorjahr mit 3,49 Euro/kg bis 4,99 Euro/kg deutlich unter dem diesjährigen Niveau.

Die Mengen stehen derzeit nicht mehr zur Verfügung. In Italien neigt sich die Saison schneller dem Ende entgegen als erwartet. Selbst die jüngsten Preisanhebungen haben nicht zu der erwarteten Verkaufsbremse geführt. Auch in Spanien und der Türkei kann nicht auf die Mengen der Vorjahre zurückgegriffen werden. An den deutschen Großmärkten haben sich die Preise weiter nach oben geschoben. Fraglich ist, wie lange die Abnehmer die Preiserhöhungen noch hinnehmen. Es stehen aber keine Alternativen bereit. Importe aus Brasilien und Peru sollen die Lücken schließen, nach Europa sind bisher allerdings nicht die erwarteten Mengen geliefert worden. Nach Nordamerika werden aufgrund der ebenfalls kleiner ausgefallenden Traubenernte höhere Mengen exportiert. Die Preise für europäische Trauben liegen nach wie vor auf hohem Niveau. Es wird vorerst nicht mit einer Entspannung auf der Angebotsseite gerechnet.

Die Durststrecke wird noch die kommenden drei bis vier Wochen anhalten, bis das südliche Afrika mit ersten Mengen im Export einsetzt. Allerdings sind die Aussichten auf eine reichliche Ernte auch in Südafrika alles andere als rosig. Es herrschen in den Anbaugebieten hohe Temperaturen, so dass mit einer kleineren Ernte gerechnet wird. Zudem haben Hagelereignisse Spuren in den Beständen hinterlassen. Bei der insgesamt engen Versorgungslage mit Trauben blicken die südafrikanischen Exporteure aber trotzdem optimistisch in die kommende Saison. Bereits jetzt entwickelt sich die Nachfrage lebhaft und Importeure sichern sich ihre Mengen. AMI

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