Bienen besuchen diverse Pflanzenarten in der Agrarlandschaft. Ihr Sammelverhalten kann laut einer Studie allerdings sowohl von den vorkommenden Pflanzenarten als auch von ihren Vorlieben beeinflusst werden.
Nach einer Untersuchung von Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen und des Julius-Kühn Instituts sind soziale Bienen, wie Honigbienen und Hummeln, weniger im Erdbeerfeld zu finden, wenn in der Landschaft besonders viel Raps blüht. Allerdings konnten die Wissenschaftler dafür mehr einzeln lebende Wildbienen, sogenannte Solitärbienen, im Feld beobachten.
Für die Studie haben die Forscher im Raum Göttingen und Kassel Bienen in Erdbeerfeldern beobachtet. Zusätzlich wurde ein Experiment durchgeführt, um die Bedeutung der Insektenbestäubung zu untersuchen. Dazu wurden Blüten während der Blütezeit markiert, von denen manche geöffnet blieben, damit sie von Insekten besucht werden konnten, und andere in kleinen Tüten verpackt wurden, um den Besuch durch Insekten auszuschließen. Anschließend wurde jede Erdbeere gewogen und die Qualität bestimmt.
Das Ergebnis: Laut den Forschern waren weniger soziale Bienen waren im Erdbeerfeld unterwegs, wenn der Raps viel in der Landschaft blühte. Ob die Tiere zum Raps abgewandert sind, lasse sich nicht sicher sagen. Die Beobachtung, dass vor allem Solitärbienen im Erdbeerfeld bleiben, sei aber vermutlich eng mit den funktionellen Eigenschaften der Insekten verbunden. Soziale Bienen, wie Honigbienen und Hummeln, haben einen größeren Ressourcenbedarf, da sie in einem großen Volk leben im Gegensatz zu Solitärbienen. Zudem habe sich laut dem Forschungsteam gezeigt, dass mehr Bienen im Feld zu einem höheren Erdbeergewicht und zu einer besseren Qualität der Früchte geführt haben.