In einem trockenen Sommer kann es vorkommen, dass nicht genügend Wasser für die Bewässerung der Pflanzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau zur Verfügung steht. Gereinigtes Abwasser kann hier eine Lösung sein, so das Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu (RIVM).

Dieses Wasser kann noch Chemikalien und Krankheitserreger enthalten. Diese dürfen Menschen, Pflanzen und Tieren keinen Schaden zufügen. Das RIVM hat in Zusammenarbeit mit der WUR (Wageningen University & Research) und der NVWA (Niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit) die Mindestanforderungen an dieses Wasser festgelegt.

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Image: Ulrich Müller/AdobeStock

Für verschiedene chemische Stoffe im Wasser gibt es bereits Normen. Um gereinigtes Abwasser sicher für die Bewässerung verwenden zu können, wurden auch Grenzwerte für den sicheren Verzehr von Gemüse und tierischen Produkten festgelegt. Diese Grenzwerte wurden mit den bestehenden Normen verglichen. Der strengste Wert bestimmt das Kriterium.

Die Risiken von für den Menschen schädlichen Bakterien und Viren sind ermittelt worden. Die Menge an E. coli (Escherichia coli), den sogenannten Kotbakterien, ist ein wichtiger Indikator für krankheitserregende Mikroorganismen, die über den Kot übertragen werden. Die zulässige Menge an E. coli im Wasser hängt von der Art des Gemüses (roh verzehrt oder nicht) und der Methode des Spritzens (auf das Blatt oder nicht) ab.

Pflanzenkrankheitserreger sind auch im Boden verbreitet. Die Menge an Krankheitserregern, die durch gereinigtes Abwasser hinzugefügt würde, ist vernachlässigbar. Ein Risiko besteht nur im Gewächshausanbau. In dieser oft sterilen Umgebung können bereits geringe Mengen an zugesetzten Krankheitserregern Schäden verursachen.

2024 wird diese Forschung fortgesetzt. Sie wird dann die Auswirkungen von Chemikalien und Krankheitserregern auf Trinkwasserquellen untersuchen. Ein weiteres Augenmerk gilt den Anwohnern und Passanten, die die beim Sprühen freigesetzten Wasserpartikel einatmen könnten.