Foto: Apo Conerpo

Foto: Apo Conerpo

“Accelerating change“ - also „Den Wandel beschleunigen“, das war das Motto des diesjährigen Weltwassertages, der am 22. März stattfand und zu dem die Vereinten Nationen seit 1992 aufrufen.

Damit einher geht, Wasserverschwendung zu reduzieren, die wertvollste Ressource des Planeten wertzuschätzen und sämtliche Verhaltensweisen umzusetzen, die helfen können, den „Durst“ der Erde und ihrer Bewohner zu stillen - all das sind Herausforderungen, denen sich die europäische O+G-Branche stellt: Das von der EU kofinanzierte Projekt In&Out, das italienische und europäische Erzeugergemeinschaften von O+G-Produzenten unterstützt, hat dabei bereits bedeutende Ergebnisse erzielt, wie Davide Vernocchi berichtet. Er ist Präsident der Erzeugerorganisation Apo Conerpo, die zu den wichtigsten Erzeugerorganisation innerhalb der EU gehört und das In&Out-Projekt ins Leben gerufen hat.

Inzwischen sei der Wasserverbrauch im Kiwianbau um 30 % gesunken, bei Industrietomaten um 20 %. „Die Obst- und Gemüseproduzenten schützen das Wasser, sie verschwenden es nicht, wie einige verzerrte Darstellungen den Konsumenten weis machen wollen“, erklärt Vernocchi. „Wenn wir Wasser für die Bewässerung der Felder und Plantagen nutzen, sind wir uns der Verantwortung, die wir haben, sehr gewusst - insbesondere in einer Zeit wie der heutigen, wo die Erde von Trockenheit bedroht ist“, betont Vernocchi. „Doch wir sind überzeugt, dass jeder Tropfen, der zu gutem und gesunden Obst und Gemüse wird, nicht verschwendet ist. Im Gegenteil: Er trägt zum Wohl der Erde und ihrer Bewohner bei.“ Daher werde nur das wirklich nötige Wasser eingesetzt, dieses aber optimal, und gleichzeitig weiter in Forschung und technologische Entwicklung investiert, um den Landwirten Lösungen an die Hand zu geben, mit denen sie noch nachhaltiger produzieren können.

Die Ergebnisse sprechen für sich, stellt Vernocchi fest: „Seit über einem Jahrzehnt setzt sich Apo Conerpo dafür ein, dass bei den zugehörigen Betrieben immer präzisere und effizientere Systeme für die Bewässerung und die Fertigation zum Einsatz kommen. Eine Entscheidung, die auch für die Produktion vorteilhaft ist, denn Studien haben gezeigt, dass eine übermäßige Wasserzufuhr ebenso schädlich wie Trockenheit ist.“ Als aktuelles Beispiel nennt er zwei Pflanzen, die im Anbau allgemein als besonders wasserbedürftig gelten: Tomaten und Kiwis.

„Was die Tomaten angeht, konnten zwei wichtige Forschungsprojekte, LCA und LIFE Climate ChangER, nachweisen, dass der Übergang von einer Bewässerung mit den klassischen ´Riesenrollen` zur Tröpfchenbewässerung den Wasserverbrauch bei Industrietomaten, aus denen geschälte Tomaten und Saucen hergestellt werden, um ein Fünftel senken kann“, erläutert Vernocchi. Bei anderen Gemüsesorten seien es bis zu 30 %. Werde die Tröpfchenbewässerung gleichzeitig auch für die Düngung genutzt, hätten die Landwirte den Ertrag pro Hektar deutlich steigern und gleichzeitig die CO₂-Emissionen senken können. „Wir dürfen nicht vergessen, dass für die Bewässerung Energie benötigt wird“, ergänzt der Präsident. „Gegenüber klassischen Bewässerungs- und Düngetechniken konnte eine Reduktion von 50 % festgestellt werden.

Das heißt: weniger Wasser und weniger CO₂-Emissionen für eine Industrietomate, die immer umweltfreundlicher wird.“ Ähnliche Ergebnisse habe man auch bei der Kiwiproduktion verzeichnet: „Dank der Verwendung von Präzisionssystemen mit Bodensensoren zur Feuchtigkeitsmessung ist eine optimale Wasserversorgung der Pflanze möglich: Sie bekommt nur das benötigte Wasser, und zwar genau dort, wo es gebraucht wird.“ Dadurch würden beim Anbau von Kiwis heute 30 % weniger Wasser als noch vor wenigen Jahren verbraucht, was Energieeinsparungen von mehr als zwei Drittel für die Bewässerung bedeute. „Dank dieser Innovation werden pro Hektar Kiwis über 1.500 m³ Wasser im Jahr eingespart, ohne die Qualität, den Geschmack und die Gesundheit der Früchte zu beeinträchtigen“, stellt Davide Vernocchi abschließend fest.

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