Den Nutzen landwirtschaftlicher Praxisforschung und die Wichtigkeit ihrer finanziellen Unterstützung hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) hervorgehoben. Wie Agra Europe berichtet, bezog er sich dabei konkret auf ein Vorhaben im Obst- und Weinbaugebiet Ahrweiler, in dessen Rahmen die Landwirte und Winzer bei der Bekämpfung der Kirschessigfliege auf ein regionales Befallsmonitoring und den Einsatz alternativer, umweltschonender Pflanzenschutzmaßnahmen - etwa die Verwendung von Wasserglas - setzten.
In dem auf fachlicher Seite vom Arbeitskreis Obstbau und dem Weinbauversuchsring Ahr getragenen Vorhaben würden auf den Betriebsflächen die Eiablage der Kirschessigfliege und deren Flugaktivität kontrolliert. Dadurch werde deutlich, ob der Schädling präsent und eine Bekämpfung überhaupt notwendig sei, erläuterte der Verband. Im Bedarfsfall kämen pflanzenschutzrechtlich zugelassene Wirkstoffe zum Einsatz, die ausschließlich die Kirschessigfliege bekämpften und für andere Insekten unschädlich seien. Daneben gebe es Versuche zur Optimierung der Einsatzmenge der Mittel. Im Ergebnis würden überflüssige Behandlungen vermieden und Wirkstoffmengen eingespart, ohne auf Ernteertrag zu verzichten. Entscheidend für die Realisierung des Projektes seien aber die finanziellen Zuwendungen des Landkreises Ahrweiler, unterstrich der Vorsitzende des BWV-Kreisverbandes Ahrweiler, Franz-Josef Schäfer, und betonte die Notwendigkeit weiterer Förderung in der Zukunft. Niemand wisse, wie sich der Befallsdruck durch die Kirschessigfliege in den kommenden Jahren entwickeln werde. Vor diesem Hintergrund sei es extrem wichtig, dass die Unterstützung für das Projekt erhalten bleibe, zumal dieses zu einer klassischen Win-win-Situation führe. Obstbauern und Winzer profitierten von kostengünstigen, effektiven und dabei noch umweltschonenden Maßnahmen, die sich der Gesetzgeber und letztlich die Verbraucher wünschten.