Seit 1996 produziert das Unternehmen in Helvesiek, im Elbe-Weser-Dreieck zwischen Hamburg und Bremen, aus nachhaltigen und biologischen Rohstoffen bis zu 12 t Edelpilze pro Woche. Wie das Unternehmen nun mitteilte, sei es Pilzgarten als erstem Pilzzuchtbetrieb unter Beteiligung des Schwesterunternehmens BioMycoTec gelungen, zuvor für die Züchtung von Bio-Edelpilzen verwendetes Substrat in den Herstellungsprozess von neuem Substrat zu integrieren.
Die Herstellung von eigenem Substrat, also das worauf die Pilze wachsen, sei schon immer integraler Bestandteil des Konzeptes des Helvesieker Unternehmens gewesen. Während andere Züchter der Edelpilzbranche ihre Substrate bei externen Produzenten beziehen würden, gehe Pilzgarten viel kürzere Wege im eigenen Haus. Dies sei besser für die Umwelt, weil eigentlich überflüssige Transportfahrten vermieden werden könnten. Eine zuverlässige Lieferung unter Einhaltung der gewohnt hohen Qualitätsstandards sei zudem gewährleistet.
Wenn in den Gewächshaustunneln nach mehreren Monaten die Pilze aus den Substratblöcken schießen, sei von den fein abgestimmten Prozessen davor kaum etwas zu ahnen. Aber genau diese seien essentiell für das Wachstum und die Qualität der Pilze. So gebe es für jede Pilzsorte ein eigens entwickeltes Substratrezept, auf dem die Fruchtkörper später besonders gut und zuverlässig gedeihen könnten. Pilzgarten-Inhaber Torsten Jonas entwickelte ein Verfahren, bei dem 20 % der abgeernteten Substrate erneut für die Substratherstellung eingesetzt werden. Dies spare Rohstoffe und Energie und habe darüber hinaus einen positiven Einfluss auf das Pilzwachstum. Ergebnis sei ein betriebseigener und noch dazu einzigartiger Kreislauf, der die Innovationskraft des Unternehmens unterstreiche.
Für die Herstellung der Substrate benötigt Pilzgarten vor allem Wasserdampf, der unter Einsatz von Erdgas erzeugt wird sowie Strom, um Motoren zu betreiben. Überlegungen, wie sich der Energieverbrauch senken lässt, mündeten in einem neuen Kesselhaus, welches rund 30 % weniger Erdgas und Wasser benötige. Seine Umkehrosmoseanlage benötige weniger Chemie für die Bereitstellung des Kesselwassers. Und die Photovoltaikanlage decke 20 % des Strombedarfs der Substratherstellung, heißt es abschließend.