Die Jahresbilanz der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ für das Anbaujahr 2017 fällt – aufgrund des allgemeinen Marktverlaufs mit hohen Erntemengen in West- und Mitteleuropa und eines daraus resultierenden Preisverfalls – unbefriedigend aus, heißt es in einer Mitteilung. Der Saisonverlauf bei den Frühkartoffeln stehe dabei stellvertretend für das Gesamtjahr 2017, in dem die 300 kartoffelanbauenden Betriebe in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen durchweg herbe Umsatzeinbußen hinnehmen mussten.
Die Frühkartoffel-Kampagne stand exemplarisch für das weitere schwierige Anbaujahr. Bis zum Stichtag am 10. August lag die verkaufte Frühkartoffelernte bei 91.200 t. Positiv für die Erzeuger im Südwesten war, dass – bei nahezu gleich großer Anbaufläche von rund 4.000 ha – etwa 12,8 % mehr Frühkartoffeln im Vergleich zu 2016 (80.800 t) gerodet wurden.
Die Erzeuger aus dem Südwesten konnten den natürlichen „Erntevorsprung“ der Region voll ausspielen, doch der Handel habe die frühen Top-Qualitäten nicht haben wollen.
Bei der für den Erfolg der Kampagne sehr viel wichtigeren, bundesweiten Vermarktung im Lebensmitteleinzelhandel „verstopfte“ im Juni/Juli ein Überangebot an Frühkartoffeln aus Spanien viele Regale. Dies sorgte – neben einem immensen Preisverfall – dafür, dass die Verbraucher die traditionell ersten Frühkartoffeln aus deutschem Anbau erst sehr viel später kaufen konnten.
Georg Riede: „Es kam zu einem Preisrutsch bei den Erzeugerpreisen, den wir in dieser Form noch nicht erlebt haben! Zum Ende der Haupternte – Mitte Juni bis Mitte Juli – lag der Einkaufspreis für den Handel bei nur noch 15 Euro für einen Doppelzentner vorwiegend festkochender Ware!“ Die Umsatzerlöse sanken entsprechend. Bis zum 10. August 2017 lagen diese bei 19 Mio Euro gegenüber 30,35 Mio Euro für den Vorjahreszeitraum.
Auf Wochenmärkten und in den Hofläden verzeichnete die Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ eine gute Nachfrage nach „Pfälzer Grumbeere“. „Trotz vieler Wetterkapriolen und Erntehindernissen war auch die weitere Kartoffelernte nach dem 10. August unerwartet hoch ausgefallen“, so Georg Riede. Bei Speisekartoffeln galt es schon frühzeitig für die Einlagerung zu planen, um die etwa 10 % höheren Erträge auch in den vorhandenen Lagerhallen für den Winter unterzubringen. Teilweise war der Markt durch die nach hinten verschobene Ernte der frühen Ware immer noch nicht ausreichend aufnahmefähig. Dies führe bis zum heutigen Tag zu einem überversorgten Markt, was man auch an den gleichbleibenden Preisen – „in ungeahnter Tiefe“ – seit September festmachen könne.