Im Vergleich zum Vorjahr startet die Spargelsaison etwa drei Wochen früher. Die Böden und das milde Klima eignen sich zum einen für den frühen Anbau, hinzu kommen die umfangreichen, sehr zeit- und arbeitsintensiven Maßnahmen zur Ernteverfrühung sowie der Einsatz schwarzer Folien und Pflanztunneln. Der milde Winter mit wenig Frost habe sein Übriges getan, so Pfalzmarkt.
Seit Mitte der KW 12 ist das traditionelle Spargelbüro in Mutterstadt besetzt. Die dort ansässigen Marktexperten kümmern sich bis zum Ende der Spargelsaison am 24. Juni ausschließlich um den Verkauf des königlichen Stangengemüses.
Bereits in KW 11 wurden kleinere Mengen – vorwiegend für den Verkauf über Hofläden und Wochenmärkte – gestochen. Karl Völcker, Leiter des Spargelbüros bei Pfalzmarkt eG sagt: „Passt die Wettervorhersage weiterhin so gut, dann rechnen wir bei unseren 30 Spargelerzeugern sehr schnell mit einer Zunahme der Erntemengen. Alles, was die Kulturen jetzt noch brauchen, ist etwas mehr Sonne und Regen!“
Die Anbaufläche wird 2022 vermutlich auf dem Vorjahresniveau von etwa 650 ha liegen. Da die mehrjährigen Anlagen in den beiden Vorjahren coronabedingt oftmals nicht zu 100 % beerntet wurden, erwartet der Spargelprofi Karl Völcker „sehr gute Erträge“ in der laufenden Saison.
Mit größeren Erntemengen, die dann über die Handelsplattform in Mutterstadt bundesweit an den LEH geliefert werden, wird ab KW 14 gerechnet.
Der Anteil von Grünspargel hat im Anbau wieder leicht zugenommen. 2021 umfasste dieser etwa acht Prozent der Anbaufläche bei Spargel. 2022 werden es voraussichtlich zehn Prozent sein. In der abgeschlossenen Saison hatte Pfalzmarkt eG 18 Größensortierungen und Handelsklassen weißer Spargel und vier entsprechende Kategorien bei grünem Spargel im Angebot.
Die Produktionskosten für die 120 aktiven Erzeuger werden – u.a. wegen der hohen Inflationsrate und der Anhebung des Mindestlohns – überproportional steigen. Welchen Einfluss dies auf die Verbraucherpreise bei Spargel haben wird, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Saison nicht abgesehen werden.