Peru war in dieser Saison eines der am stärksten von El Niño betroffenen Länder. Dadurch gingen die Exportmengen verschiedener Früchte nach Jahren des Wachstums zurück. Wie Ulises Osorio, Berater für Agrarklima an der Universidad Nacional Agraria La Molina, Peru, gegenüber FreshFruitPortal erklärte, sei das Wetterphänomen in dem Andenland diesmal anders als in früheren Jahren gewesen.
Auf Grund der Länge des Phänomens sei es zu einer geringen Beweglichkeit von Kalzium und dadurch zu Qualitätsveränderungen und einem stärkeren Verderben der Früchte gekommen. Avocados hätten z.B. kaum noch am Baum gehangen. Aber auch Mangos seien stark betroffen gewesen, was ein Preisgefälle von bis zu 2 US-Dollar für einen 20-kg-Karton zur Folge gehabt habe.
Die Experten sähen das Problem in der Luftfeuchtigkeit: „Das hat dazu geführt, dass sich die Stomata geschlossen haben, was eine Lähmung der CO2-Absorption bedeutet. Das hat dazu geführt, dass die Pflanze nicht die Energie hat, um Hormone zu produzieren, und deshalb weniger Wasser und Nährstoffe aufnimmt, weniger Zucker produziert und grundsätzlich in einem schwachen Zustand ist”, wird er zitiert. Für 2024 rechne Osorio damit, dass sich das Phänomen unter dem Einfluss von La Niña fortsetzen werde. Zwischen Juli und August wird es zu einer Abkühlung kommen. Auch wenn die thermischen Bedingungen für die Blüte günstig seien und es teilweise eine intensive Blüte geben wird, fehle den Pflanzen die Energie, um gute Früchte auszubilden. Die Folge sei eine hohe Produktion bei schlechter Qualität.
Osorio zufolge sollen die Erzeuger auf ein Gleichgewicht zwischen Baumkrone und Wurzel beim Zurückschneiden achten. Die Wurzel müsse die Blätter und Früchte ernähren können. Sonnenlicht müsse ausreichend eindringen können, damit eine bessere Photosynthese stattfinden könne.