Bereits seit Ende Juli ist die Durchfahrt für Schiffe im Panama-Kanal aufgrund der Dürre beschränkt. Nun sollen sich die internationalen Schifffahrtsverbände mit den Beamten der Panama Canal Authority zusammenzusetzen, um Pläne für die Durchfahrt zu besprechen.

Wie freshfruitportal mit Bezug auf den stellv. Verwalter des Kanals, Ilja Espino, berichtet, könnten mindestens für die nächsten zehn Monate, also bis Mitte 2024, Maßnahmen zur Wassereinsparung ergriffen werden und die Beschränkungen bestehen bleiben.

Die Begrenzung auf 32 Schiffe, die den Kanal pro Tag durchqueren dürfen, habe auf beiden Enden des Kanals zu einem enormen Stau geführt. Die Wartezeiten hätten teilweise bei bis zu 21 Tagen gelegen. Am 25. August wurden 129 Schiffe gezählt. Das sei zwar ein Rückgang gegenüber dem Höchststand von 165 zu Beginn des Monats, aber immer noch 43 % über dem Durchschnitt.

Container- und Kreuzfahrtschiffe passieren den Kanal in der Regel mit langen Vorausbuchungen. Bei Massengütern erfolgt die Durchfahrt eher ad hoc und mit kürzerer Vorankündigung, und hier waren die Auswirkungen im August größer, da es teilweise nicht möglich sei, eine Vorausbuchung zu erhalten und man sich daher in die Warteschlange einreihen müsse.

Für kleinere Containerschiffe, die noch voll beladen passieren können, sei eine Rückfahrt nach Asien über Suez oder das Kap mit einer etwas längeren Entfernung und Zeit eine Option, die die Reedereien in Betracht ziehen werden, um die Gesamtnachfrage in Panama zu verringern, heißt es weiter.

“Vielleicht können sich die Massengut- und Containersegmente wie der World Shipping Council, INTERTANKO, INTERCARGO und BIMCO mit der Panamakanalbehörde zusammenschließen, um strategisch zu planen, wie die begrenzten Ressourcen kurz- und mittelfristig am besten genutzt werden können”, wird Andy Lane, Partner bei der Schifffahrtsberatungsfirma CTI Consultancy, zitiert.

Die Schwierigkeiten auf dem Kanal hätten in den vergangenen zwei Wochen keine nennenswerte Auswirkung auf die Container-Spotraten gehabt. Dies könnte sich laut Niels Rasmussen, Chefanalyst für Schifffahrt bei BIMCO, bald ändern. “Je länger die Situation anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs der Frachtraten und die Wahrscheinlichkeit, dass die Verlader damit beginnen, die Ladung zurück zu den Häfen an der US-Westküste zu leiten und die Schiene zu nutzen, um die Ladung an ihren endgültigen Bestimmungsort zu bringen”, sagte Rasmussen gegenüber Splash. Es sei ein Kampf um Platz, da der Kanal derzeit voll ausgelastet sei und im dritten und vierten Quartal weitere Mengen anfallen werden.

Panamakanal

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Image: Hladchenko Viktor/AdobeStock